Sport: Eklat in der Potsdamer Waldstadt
Tumulte nach Fußball-Kreisligaspiel Turbine – Eintracht Teltow / PSU-Keeper Klytta hielt zwei Elfmeter
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Tumulte nach Fußball-Kreisligaspiel Turbine – Eintracht Teltow / PSU-Keeper Klytta hielt zwei Elfmeter Der Blick auf die Tabelle genügte eigentlich schon: Nach glänzendem Saisonstart hatten die Kicker der Potsdamer Sportunion 04 in der Fußball-Kreisliga Havelland Mitte zuletzt den Anschluss ans Vorderfeld verloren. Vier Niederlagen in Folge hatten dies verursacht. Vor Wochenfrist gelang bei Fortuna Babelsberg II ein 2:2. Am Sonntag nun haben die Unioner vor 50 Zuschauern an der Templiner Straße wieder mal gewonnen. Gegen die in der Tabelle erstaunlich weit vorn platzierte Elf des ESV Lok Seddin siegten sie in letzter Minute mit 2:1. Trainer Holger Lüderitz: „Der Erfolg war schon deshalb von enormer Bedeutung, weil die hinter uns platzierten Teams plötzlich auch punkten. Bornim gewinnt, Fortuna auch. Naja, wir mussten unbedingt was tun, um die Distanz nach unten zu wahren.“ Die Partie lebte bei guten äußeren Bedingungen vor allem von der Spannung. Lok Seddin ging durch einen fulminanten Distanzschuss aus 25 Metern Entfernung von Tobias Frank in Führung (15.). Stefan Kärgel gelang der Ausgleich (60.). Torsten Plötz erzielte per Freistoß unmittelbar vor dem Schlusspfiff den umjubelten Siegtreffer (90.). Garant des nunmehr fünften Saisonsiegs der PSU-Fußballer war jedoch Torhüter Peer Klytta. Klytta hielt gleich zwei Foulstrafstöße (38., 75.). Insbesondere die zweite Rettungstag des 31-jährigen Sparkassen-Angestellten hatte fast sensationellen Zuschnitt, weil Klytta gleich zweimal reaktionsschnell abwehren konnte. Ob die Aktion zuvor allerdings einen Elfmeter rechtfertigte, darüber gingen die Meinungen doch auseinander. Die Seddiner verloren in der Schlussphase Jörg Arnold (89./Tätlichkeit) und Jörg Schulze (89./grobes Foulspiel) durch Platzverweis. Vor der Winterpause spielt die PSU 04 nacheinander gegen Beelitz, die SG Bornim, Aufsteiger Pessin und den VfL Nauen II. Wichtige Spiele mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf. Thomas Gantz * * * Der 12. Kreisliga-Spieltag war auch so richtig nach dem Geschmack der Potsdamer Kickers: Tabellenführer Wachow/Tremmen spielte in Perwenitz nur 2:2, und der bisherige Zweite Brieselang verlor sogar in Saarmund mit 1:3. Die Kickers dagegen schoben sich mit einem 4:0 daheim gegen Paulinenaue/Hertefeld auf Rang zwei vor. Einen Wechsel gab es am Tabellenende. Fortuna Babelsberg II gewann das Stadtderby beim SVB 03 III mit 3:2 und übergab die Rote Laterne an Turbine Potsdam; die Waldstädter verloren daheim gegen den RSV Eintracht 2:4. Die Partie endete mit einem Eklat, denn in der Nachspielzeit kam es zu Handgreiflichkeiten durch Zuschauer. TSV Perwenitz – FSV Wachow/Tremmen 2:2 (0:0). Erst als Christian Walter (TSV) wegen wiederholten Foulspiels Gelb/Rot sah und der Schiri zudem auf den Elfmeterpunkt zeigte, schien alles für den Spitzenreiter zu laufen. Olaf Niemann verwandelte den FSV-Strafstoß zum 0:1 (55.). Nun drehte Perwenitz auf, und Tobias Genger glich aus (59.). Im Gegenzug erzielte Dirk Sperling (60.) das 1:2, doch in der Nachspielzeit wurde der große Kampf des TSV noch mit dem 2:2 durch Michael Schulz belohnt. SG Saarmund – Grün-Weiß Brieselang 3:1 (2:1). Saarmunds Jens Hentschel erzielte das 1:0 (11.), Christian Fellers 2:0 (20.) war schon fast die Vorentscheidung. Pit Lange (26.) verkürzte zwar auf 1:2, doch als Brieselangs Felix Griebert wegen wiederholten Foulspiels vom Platz flog und Marcel Rehfeld auf 3:1 erhöhte (52.), waren die Messen gesungen. In den Schlussminuten verschoss zunächst der Saarmunder Marcel Rehfeld (85.) einen Elfmeter, zwei Minuten später passiert Patrick Schlüter Gleiches auf der anderen Seite. Potsdamer Kickers – Paulinenaue/Hertefelder TSV 4:0 (0:0). Nach beiderseitig schwachem Spiel in Halbzeit eins kamen die Kickers in den zweiten 45 Minuten doch noch richtig in Fahrt. Tobias Krüger (52.) eröffnete den Torreigen, Steffen Schotte (59. und Julian Heeren (80., 85.) sorgten noch für das standesgemäße Resultat. Gute Kritiken erhielt Schiedsrichter Nico Dreschkowski (Michendorf). FV Turbine Potsdam – RSV Eintracht Teltow 2:4 (0:2). Turbine verschlief die erste Halbzeit und lag zur Pause durch Tore von Daniel Kühnel (19.) und Ramon Solga (24.) verdient mit 0:2 hinten. Nach Renato Lötzschs 3:0 (48.) wachten die Waldstädter doch noch auf. Alexander Fuchs traf zweimal (53./Foulelfmeter, 82.). Als dann der Schiedsrichter einen aus Potsdamer Sicht klaren Foulelfmeter nicht gab, eskalierte die Situation. Nach Ramon Solgas entscheidendem 2:4 (90. + 1) und einer Rangelei zwischen einem Teltower und zwei Potsdamer Spielern sahen Turbines Alexander Fuchs und Enrico Jensch die Rote Karte ; der Rest ging im Tumult unter. Während der Schiri mit seinen Assistenten noch beriet, welcher Eintracht- Kicker vom Platz gestellt werden sollte, liefen Zuschauer und Verantwortliche auf den Platz. Es kam zu Rangeleien, woraufhin der Referee die Partie abbrach. Fortsetzung vor dem Sportgericht. SV Babelsberg 03 III – Fortuna Babelsberg II 2:3 (1:0). Christian Borowski schoss den SVB III in Front (36.), doch nach der Pause wurde zunächst der Gast aktiver. Lohn war eine 2:1-Führung durch Dirk Schneider (61.) und Kevin Bigalke (73.). Christian Brendler glich aus (82.), aber André Bartz besorgte drei Minuten vor dem Abpfiff doch noch Fortunas Siegtor. Blau-Weiß Pessin – Blau-Weiß Beelitz 3:4 (0:1). Der schnellen Beelitzer Führung durch Christoph Spahn (6.) folgte eine eher langweilige 1. Halbzeit. Nach der Pause schossen zunächst Benjamin Borchert (48.) und Toni Stahnisch (51.) Pessin nach vorn. Nach dem 2:2 durch Ronny Sens (64.) ließ Steven Linieks 3:2 (72.) die Platzbesitzer wieder hoffen, ehe Fabian Fleischer (80.) und Thomas Schied (85.) noch für Beelitz trafen. VfL Nauen II – SG Bornim 0:2 (0:2). Manuel Busch (16.) und Jens Weilbach (20.) stellten mit zwei schönen Toren bereits in der ersten Halbzeit den Bornimer Sieg sicher. Später kam Nauen II stark auf, konnte die starke Abwehr der Gäste aber nicht überwinden. H.-J. Schmidt
Thomas Gantz
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