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Landeshauptstadt: Elf Helfer für Hartz-Anträge

Stadt und Agentur für Arbeit eröffnen Beratungsstelle am Kirchsteigfeld

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Stadt und Agentur für Arbeit eröffnen Beratungsstelle am Kirchsteigfeld Kirchsteigfeld - Die Beratungsstelle für die mehr als 4000 Potsdamer Arbeitslosenhilfeempfänger, die jetzt das neue Arbeitslosengeld II beantragen müssen, ist seit gestern eröffnet. In den Büroräumen in der Anni-von-Gottberg-Straße 8d im Wohngebiet Kirchsteigfeld stehen zunächst für ein halbes Jahr elf Mitarbeiter bereit, die den Antragstellern vor allem beim Ausfüllen der 16-seitigen Formulare helfen sollen. Geöffnet ist an den Wochentagen von 9 bis 16 Uhr. Mit den ersten „Kunden“ für die Beratungsstelle rechnet Angela Hünicke, als Vertreterin der BA vor Ort, frühestens morgen. Denn die Anträge würden in Potsdam erst seit gestern verschickt. Dann jedoch erwarten die acht speziell geschulten ABM-Kräfte, zwei BA-Mitarbeiter und ein Mitarbeiter der Potsdamer Stadtverwaltung eine große Zahl von Hilfesuchenden. „Das Problem ist der recht komplizierte Aufbau des Antragsformulars – da ist eine Steuererklärung einfacher“, sagte Hünicke. Auch auf verärgerte Antragsteller sind die Mitarbeiter in der Beratungsstelle vorbereitet. „Ruhig, freundlich und sachlich bleiben“, erklärte ABM-Kraft Karin Beick die Strategie. Die Bundesagentur für Arbeit möchte mit der Beratungsstelle „einen zusätzlichen Service bieten und gleichzeitig einen zügigen Rücklauf der ausgefüllten Unterlagen erreichen“, berichtete Barbara Teismann, Chefin der Agentur für Arbeit in Potsdam. Nach der Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum Arbeitslosengeld II zum 1. Januar 2005 werde es in Potsdam rund 9000 Menschen geben, die diese staatliche Unterstützung bekommen, schätzte BA-Kundenbereichsleiter Ralf Häsemeyer. Die komplizierten Anträge müssten aber nur diejenigen stellen, die bisher Arbeitslosenhilfe bekommen. Für die Sozialhilfeempfänger seien die entsprechenden Daten, sofern sie sich nicht verändert haben, bereits erfasst; sie müssten nur eine Einverständniserklärung unterzeichnen, die besagt, dass sie die Übertragung ihrer Angaben ins neue System erlauben. Die Erklärungen gibt es im Sozialamt, in der dortigen Erstantragsstelle hat die Stadt zudem seit Montag auch eine gesonderte Beratungsstelle zum Thema Hartz IV eingerichtet. Abgegeben werden können die Anträge aber nicht in den Beratungsstellen. Sie müssten bei der Agentur für Arbeit eingereicht werden, sagte Häsemeyer. Dass das Beratungsbüro im Kirchsteigfeld liegt und nicht wie angekündigt in der Innenstadt, hat die PDS kritisiert. Es sei „weit ab vom Schuss“, meinte die Stadtverordnete Karin Schröter. Das habe einen Grund, erklärte Häsemeyer: Die Arbeitsvermittlung Tertia stelle die Büros kostenlos zur Verfügung. Da es von der BA-Zentrale kein Geld für Hartz-Beratungsstellen gebe, habe man das Angebot genutzt. Die PDS kündigte an, weiter gegen Hartz IV zu protestieren. Man fordere „substanzielle Veränderungen“, sagte Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg. Die Beratungsstelle nannte er ein „Minimum“ dessen, was für die technische Umsetzung von Hartz IV getan werden müsse.Sabine Schicketanz

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