Babelsberg: Endspurt im Sanierungsgebiet
Die Babelsberger Altstadt soll durch einen Bebauungsplan und eine Gestaltungssatzung geschützt werden.
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Potsdam - Auch nach dem Ende des Sanierungsgebiets soll Babelsberg sein Gesicht behalten. Stadtverwaltung und der Sanierungsträger Stadtkontor bereiten derzeit einen entsprechenden Bebauungsplan und eine Gestaltungssatzung vor. Damit sollen die Regelungen für bauliche Veränderungen im seit 1993 bestehenden Sanierungsgebiet Babelsberg festgeschrieben werden. Das teilten Baudezernent Matthias Klipp (Grüne) und Stadtkontor-Chef Rainer Baatz am Freitag mit. Das Erscheinungsbild des Stadtteils soll so geschützt werden. Allerdings habe es die Stadt ohnehin nicht eilig, das Sanierungsgebiet aufzuheben, so Klipp. Erst sollten alle Maßnahmen mit Sorgfalt abgeschlossen werden.
Die Sanierung befindet sich derzeit in der Schlussphase. So sollen in den nächsten Tagen die Straßenbauarbeiten in der Turn- und der Müllerstraße beendet werden. „Wir sind im Endspurt“, sagte Baatz. Nur der Gehweg auf der nördlichen Seite der Müllerstraße könne noch ein paar Tage länger dauern. Im Herbst sollen dort auch noch Bäume gepflanzt werden. Zwei Millionen Euro, überwiegend aus Fürdermitteln, wurde in die Sanierung der beiden Straßen investiert. Dazu kamen noch Mittel der Energie und Wasser Potsdam, die neue Leitungen verlegte.
Auch in der Schulstraße stünden die Arbeiten vor dem Abschluss, hieß es. Im Juli soll die gesamte Straße für den Verkehr freigegeben werden. Seit Mai 2013 war dort für etwa 860 000 Euro gebaut worden. Im Juli sollen auch die Bauarbeiten in der Grenzstraße beginnen. Im kommenden Jahr sollen dann auch die Kreuzstraße und die Benderstraße saniert werden. Bis 2016 sollen alle Straßen im Sanierungsgebiet erneuert sein, so Baatz.
Neben dem Straßenbau treibt der Sanierungsträger auch den Wohnungsneubau voran. Im angrenzenden Entwicklungsgebiet im südlichen Babelsberg sollen 18 Doppelhaushälften auf dem Gelände einer ehemaligen Gartensparte entstehen. An der Verlängerung der Dieselstraße will eine Baugemeinschaft die Häuser mit etwa 145 Quadratmetern Wohnfläche auf 250 Quadratmeter großen Grundstücken errichten. Der Baubeginn ist für 2015 vorgesehen. Ähnliche Projekte hatte das Stadtkontor bereits in der Mühlenstraße und der Prager Straße umgesetzt. Die Suche nach Bauherren habe begonnen. Interessenten könnten sich bei Stadtkontor melden, so Baatz.
Im Streit um ein anderes Bauprojekt nahm Klipp Baatz in Schutz. Das Wohn- und Kulturprojekt Uhlandstraße 24 (U24) hatte kritisiert, dass das Stadtkontor ein Haus in der Semmelweisstraße 15 zum Höchstgebot von 270 000 Euro verkauft hatte. U 24 wollte das Gebäude zum Mindestgebot von 120 000 Euro selbst erwerben und für Nettokaltmieten von unter sechs Euro vermieten. Das habe der Sanierungsträger verhindert. Klipp entgegnete, ein Anteil von zwei von sechs Wohnungen mit Belegungsbindungen und Mieten um 5,80 Euro, wie er für den jetzigen Käufer gelte, sei schon sehr hoch. Bei der Vergabe habe sich Stadtkontor an die Privatisierungsrichtlinie nach dem Baugesetz gehalten. Außerdem habe U24 keine Finanzierungsbestätigung vorweisen können.
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