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Potsdam: Endspurt zum Umstieg auf DVB-T2
Ab April ist Fernsehen über ältere Antennen nicht mehr möglich. Potsdams Elektronikmärkte profitieren von der Umstellung auf DVB-T2-HD.
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Potsdam - Die Telefone bei den Potsdamer Elektromärkten Media Markt und Saturn laufen derzeit heiß: Täglich gehen Anfragen bei den Mitarbeitern ein, denn Ende dieses Monats wird in ganz Deutschland der Fernsehempfang von DVB-T auf DVB-T2-HD umgestellt. Die Nachfrage nach Receivern und Fernsehern sei gestiegen, sagte eine Unternehmenssprecherin den PNN. „Fernseher, die älter als eineinhalb Jahre sind, können für DVB-T2-HD nicht genutzt werden, deshalb kaufen sich auch viele gleich ein neues Gerät“, sagte sie. Es sei kaum auszumachen, welche Altersgruppe mehr Fragen habe. „Das sind nicht nur ältere, sondern auch jüngere Menschen, die sich erst einmal informieren müssen“, so die Sprecherin. TV-Zuschauer, die ihr Programm bislang über eine freie Antenne im Zimmer empfangen haben, müssen sich nun um eine Alternative kümmern.
Potdamer Kabel-Kunden können sich entspannt zurücklehnen
Zwischen sechs und neun Prozent der Haushalte in Brandenburg betrifft die Umstellung auf DVB-T2-HD, schätzt Stefan Tiemann, Geschäftsführer von RFT-Kabel, neben Telecolumbus und Vodafone einer der drei Anbieter von Kabelfernsehen in Potsdam. „Eine ganz genaue Erhebung gibt es allerdings nicht“, erklärt er. Auch für Potsdam liegen keine konkreten Zahlen vor. Man wisse nicht, welche Haushalte, die einen Kabelanschluss haben, ihn aber nicht nutzen, auf andere Empfangsmöglichkeiten zurückgreifen. Kabel-Kunden könnten sich entspannt zurücklehnen, denn für sie ändere sich nichts, so Tiemann. „Nur Potsdamer, die über eine Antenne ihre Fernsehsender empfangen, müssen sich über die Umstellung Gedanken machen.“ Ob von der Umstellung betroffene Potsdamer jetzt vermehrt zu Kabelanbietern wechseln, war weder von RFT noch von Vodafone oder Telecolumbus zu erfahren.
Digital Video Broadcasting – Terrestrial bedeutet so viel wie Digitale Videoübertragung – Antennenfernsehen. Schon vor einigen Jahren wurde das analoge Fernsehen auf digitales umgestellt. Mit der sogenannten High Definition (HD) Bildqualität wollen nun alle Sender in dieser hohen Auflösung und dem deutlich besseren Bild ihr Programm senden. Auf vier Arten kann Fernsehen empfangen werden: über Antenne, Kabel, Satellit oder Internet.
Vodafone versorgt rund acht Millionen Kunden in Deutschland über Kabel und DSL mit den TV-Produkten. Zu den Kunden zählen beispielsweise auch Potsdamer Wohnungsgenossenschaften wie die WBG 1903, deren Mieter in der Regel Sonderkonditionen bekommen. Das gilt auch für Mieter der städtischen Wohnungsgesellschaft Gewoba, die zur Pro Potsdam gehört. Deren Wohnungen werden von Telecolumbus versorgt – ebenfalls zu günstigeren Konditionen. RFT bietet Kabelfernsehen unter anderem im Norden der Stadt, in Eiche, Fahrland, Neu Fahrland und Teilen von Bornim und Bornstedt an.
Wichtig: Käufer müssen auf ein grünes Logo achten
Für die Koordinierung der Umstellung auf DVB-T2-HD wurde ein gemeinsames Projektbüro gegründet. Veit Olischläger ist für die Leitung auf nationaler Ebene zuständig. „Es kommt jetzt auf Schnelligkeit an. Wer einen DVB-T-Anschluss hat, der müsste sich jetzt einen DVB-T2-HD-fähigen Fernseher zulegen“, erklärt Olischläger. Wichtig sei für die Käufer, auf ein grünes Logo zu achten, das an den DVB-T2- HD-fähigen Geräten angebracht sei.
Mit den finanziellen Folgen dieser Empfangsumstellung befasst sich auch der Verbraucherschutz. „Neben den notwendigen Anschaffungskosten müssen alle Verbraucher mit Kosten in Höhe von 69 Euro pro Jahr und Gerät rechnen, sofern sie auch den größten Teil der verschlüsselten privaten Sender sehen möchten“, erklärt Lisa Högden, Sprecherin der Verbraucherzentrale Brandenburg. Bis Juni 2017 könne das Angebot noch kostenlos genutzt werden. Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkprogramme können ohne laufende Zusatzkosten empfangen werden.
Auch die Medienanstalt Berlin-Brandenburg hilft bei Fragen rund um die Umstellung und darüber hinaus. „In Brandenburg werden die Programme meist über Satellit oder Kabel empfangen“, erklärt Sprecherin Anneke Plaß. Städte wie Potsdam, Frankfurt (Oder) und auch Cottbus hätten zwar DVB-T-Empfänger, doch verbreiteter seien Kabel und Satellit. Rund 354 000 Haushalte in Brandenburg haben bereits einen Smart-TV, 76 Prozent der Brandenburger Einwohner nutzen einen klassischen Fernseher. Je weiter die Ballungsgebiete entfernt seien, desto seltener gebe es DVB-T-Empfänger.
Weitere Kosten für Nutzer mit DVB-T2
Telecolumbus weist darauf hin, dass ältere Geräte nach der Umstellung nicht mehr verwendet werden können. „Mit dem neuen Antennenstandard DVB-T2 kommen auf die Nutzer deutlich erweitere Kosten zu“, erklärt Sprecher Hannes Lindhuber. Der Empfang von Privatsendern wie RTL, ProSieben oder Sat.1 sei spätestens ab dem 1. Juli nur noch verschlüsselt möglich. Bei Kunden, die diese Programme über Antenne beziehen wollen, falle dann eine monatliche Gebühr von 5,75 Euro an. Das Programmangebot sei darüber hinaus stark eingeschränkt. Nur etwa 35 analoge Sender sind nach der Umstellung noch empfangbar. Digital sind es etwa 130 Programme.
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Josephin Hartwig
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