
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Endstation Stadtgrenze
Ab Montag fährt zwischen Griebnitzsee und Berlin-Wannsee 18 Tage lang keine S-Bahn
Stand:
Knapp drei Wochen keine S-Bahn zwischen Griebnitzsee und Wannsee – darauf sollten sich Berufspendler und andere Fahrgäste schon einmal einstellen, denn vom kommenden Montag an bis zum 12. September finden auf dem betroffenen Streckenabschnitt umfassende Bauarbeiten statt. Wer dennoch unbedingt nach Berlin muss oder will, hat mehrere Möglichkeiten: Vom Potsdamer Hauptbahnhof aus verkehren der Regional-Express RE1 und die Regionalbahnen RB21 und RB22, letztere halten auch am Bahnhof Griebnitzsee. Die Regionallinien werden zudem außerhalb der Hauptverkehrszeiten und an den Wochenenden nach Wannsee verlängert und fahren tagsüber alle zehn bis 20 Minuten.
Eine andere Möglichkeit ist der Schienenersatzverkehr (SEV) ab Griebnitzsee: Tagsüber fahren die Shuttle-Busse im Zehn-Minuten-Takt, ab 21.50 Uhr im 20-Minuten-Takt. „Wer den Ersatzverkehr nutzt, sollte etwa 20 Minuten Fahrzeit mehr als sonst einrechnen“, so Bahn-Sprecher Gisbert Gahler. Die SEV-Busse halten in Griebnitzsee vor dem historischen Empfangsgebäude auf dem Bahnhofsvorplatz in der Rudolf-Breitscheid-Straße.
Der 25. August ist als Start der Bauarbeiten kein ganz glücklicher Termin, denn an diesem Tag enden in Brandenburg und Berlin die Sommerferien und viele Berufstätige und Schüler könnten die Änderungen unvorbereitet treffen. „Der Termin wurde in Abhängigkeit von anderen Bauvorhaben gewählt“, sagt Gahler. Sprich: Man nutzt nahtlos die in den vergangenen Wochen eingesetzte Technik bei den Bauarbeiten zwischen Zoologischer Garten und Ostbahnhof.
Angesichts des vor allem von Studenten genutzten Bahnhofs Griebnitzsee sei der jetzige Zeitpunkt während der Semesterferien vertretbar, so Karsten Müller, Regionalvorsitzender des Deutschen Bahnkundenverbandes: „Drastischer wäre eine Sperrung während der Semesterzeit der Uni Potsdam gewesen. In den Winterferien wiederum wäre die Gefahr der Verzögerung durch das Wetter gegeben.“ Außerdem ist die Instandsetzung der Strecke dringend nötig (siehe Kasten): „Eine Verschiebung in die Sommerferien 2015 hätte dazu führen können, dass wegen möglicher Mängel am Gleis das Eisenbahnbundesamt die Streckengeschwindigkeit reduziert hätte“, so Müller. Er glaube auch, dass der SEV und die Regionallinien den Ausfall der S-Bahn ausreichend kompensieren werden: „Im Tagesverkehr dürfte es bis auf die absolute Berufsspitze kaum Probleme geben.“ Sinnvoll wäre es in seinen Augen allerdings, den Einsatz der Regionalbahnen bis Wannsee in den Abendstunden und an den Wochenenden auszudehnen: „Hier ist die Einsatzzeit deutlich zu kurz.“ An der Informationspolitik der S-Bahn hat Müller hingegen nichts zu bemängeln: Es gab eine Info-Veranstaltung in Potsdam, Hinweise in der Kundenzeitung der S-Bahn und es werden Flyer mit Fahrplänen verteilt. Kritik übt Müller an der DB Netz: „Fragwürdig ist, dass die DB Netz für die von ihr veranlassten Sperrung gleichzeitig Geld für die zusätzlichen Zugfahrten der Regionalbahnen kassiert.“
Wer keine Lust hat, sich über die Einschränkungen zu ärgern, dem sei vielleicht das Fahrrad empfohlen: Vom Bahnhof Griebnitzsee bis Wannsee sind es knapp sechs Kilometer, von Potsdam Hauptbahnhof aus etwa zehn Kilometer.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: