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Landeshauptstadt: Energie von der Sonne

Zweite Ausbaustufe des Hauses der Natur wird in Angriff genommen

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Zweite Ausbaustufe des Hauses der Natur wird in Angriff genommen Die zweite Ausbaustufe des Potsdamer Hauses der Natur kann in Angriff genommen werden. Als gern gesehener Gast überreichte Landesumweltminister Dietmar Woidke gestern dem Vorsitzenden des Fördervereins, Ulrich Jochimsen, einen Förderbescheid und ließ sich das Projekt erläutern. Es ist auf 735 000 Euro ausgelegt, die sich das Umweltministerium aus dem so genannten Mauergrundstückfonds und die Deutsche Bundesstiftung Umwelt teilen. Das auf dem Innenhof des Großen Militärwaisenhauses an der Lindenstraße gelegene Gebäude erhält im Dachgeschoss einen Konferenz- und Tagungsraum für bis zu 100 Personen. Eingeordnet werden im Vorraum Bewirtungsmöglichkeiten. Der Lastenaufzug für den früher als Speise- und Turnsaal des hier untergebrachten Kindergartens dienenden Dachbodens wird durch einen Behindertenfahrstuhl ersetzt. Der Ausbau ist mit einer Asbestsanierung verbunden. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert, die das Haus mit Sonnenenergie versorgt. Das Regenwasser wird aufgefangen und für die Bewässerung der Außenanlagen genutzt. Sie sollen künftig eine „Naturbaustelle“ bilden, in denen Jugendliche ihre Ideen verwirklichen können.Vorgesehen ist u.a. ein kleines Amphitheater. Minister Woidke würdigte diese Zuwendung zur Jugend. Die etwa 15 000 ehrenamtlichen Naturschutzhelfer im Land Brandenburg haben ein Durchschnittsalter vom Mitte 50, da sei die Nachwuchsgewinnung enorm wichtig. Die Bauarbeiten werden nach Abschluss der Planungen und der Ausschreibung der Aufträge in zwei bis drei Monaten beginnen, erfragten die PNN von Vereinsgeschäftsführerin Regine Auster. Bis dahin finden alle Veranstaltungen wie vorgesehen statt. Die Stiftung Waisenhaus als Eigentümer wird bei den Maßnahmen durch ihren Bauverantwortlichen Wolfgang Becker Rat und Hilfe geben. Das Gebäude war 1817/18 als Waschhaus errichtet worden. „Ein Oberwaschweib und vier Waschweiber“ reinigten hier die Wäsche der Zöglinge. Das Haus wurde gebaut, weil die unzureichenden hygienischen Bedingungen im Waisenhaus zu vielen Erkrankungen, vor allem an Tuberkulose, geführt hatten und die Sterbefälle unter den Zöglingen erheblich angestiegen waren. In der DDR-Zeit diente das Baudenkmal als Kindergarten. Nach Leerstand wurde es bis 2001 zum „Haus der Natur“ ausgebaut. Zwölf Umwelt- und Naturschutzverbände bzw. -vereine haben hier ihren Sitz. Dazu gehört auch die von Matthias Platzeck, Saskia Hüneke und anderen 1988 begründete Gruppe „Argus“, die sich gegen die vom SED-Regime verordneten Flächenabrisse in der barocken Altstadt zur Wehr setzte.

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