
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Energiewunder am Charlottenhof
Richtfest für die neue Kita „Baumschule“ in der Geschwister-Scholl-Straße 33 – sie wird komplett ohne Beton und Stein gebaut
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Brandenburger Vorstadt – Ein ganz besonderer Bau für Kinder öffnet im nächsten Jahr an der Geschwister-Scholl-Straße 33. Beim Richtfest am Mittwoch konnten die Gäste schon mal das Innere bestaunen: ein Holzrahmenbau ohne Beton- oder Steinwände. Der Potsdamer Architekt Andreas Pietrek erläutert, dass die Heizung in der kalten Jahreszeit aus achtzig Metern Tiefe mittels einer Erdwärmepumpe gefördert wird. Zusammen mit der außergewöhnlich guten Dämmung der Gebäudehülle ergebe sich ein Energieverbrauch, der um 30 Prozent unter den Forderungen der neuen Energieverordnung liege. Die Wärme entströmt am Ende aus einem so genannten Niedertemperaturheizsystem im Fußboden.
„Wir sind zum Umzug jederzeit bereit“, skandierten die Kinder, die seit dem Abriss des in der DDR gebauten Vorgängerbaus in einem Ausweichquartier untergebracht sind. „Wir haben lange überlegt, ob der alte Stahlskelettbau saniert werden kann“, erwähnte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) in seiner Rede zum Richtfest. Nicht zuletzt wegen der Asbestbelastung fiel die Entscheidung für einen Neubau, in dem zudem mehr Kinder betreut werden können als früher.
Platz sei laut Pietrek für 170 Kinder, im ersten Stock für den Hort und unten für die Kleinen. Der Bau werde sich am Ende farbig präsentieren, auf der Sanssouci-Seite etwas zurückhaltender, ansonsten erdfarben und bunt.
Ein besserer Platz in Potsdam lässt sich für eine Kita kaum denken: der schöne Park in der Nähe, die Straßenbahnhaltestelle vor der Tür und Parkplätze zum Aus- und Einladen der Kinder.
Als „wichtigen Baustein für eine optimale Kita-Versorgung“ bezeichnete Jakobs den Neubau, der im August 2012 fertig sein soll. „Wir brauchen noch mehr“, sagt er und verspricht bis Ende 2013 die Zahl von 1300 weiteren Kita-Plätzen, mehr als 14 000 könne die Stadt dann anbieten. Jugendamtsleiter Norbert Schweers berichtete, dass zum 1. September dieses Jahres alle Elternwünsche auf einen Kita-Platz erfüllt werden konnten. Zwar konnten nicht alle Kinder am gewünschten Standort untergebracht werden, aber am Ende gebe es wie beispielsweise in der Babelsberger Karl-Liebknecht-Straße noch einige freie Plätze.
Die Baukosten der neuen behindertengerechten Kita „Baumschule“ belaufen sich auf 2,5 Millionen Euro. Der Werkleiter des Kommunalen Immobilienservices (KIS) Bernd Richter spricht von einer „ganz großen Leistung“ der Baufirmen, die sie in sehr kurzer Zeit erbracht hätten. Die besondere Holzrahmenkonstruktion stammt von der „Arche Naturhaus GmbH“. Nach Fertigstellung zieht der Kitaträger-Verein „Independent Living“ mit den Kindern aus dem jetzigen Quartier in der Stormstraße 53 in den ökologischen Holzbau am Park Charlottenhof. Günter Schenke
Günter Schenke
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