Homepage: Engagement für Kinderheime Potsdamer Studierende sammelten über 1000 Euro
Soziales Engagement einer Hand voll Studierender, die sich zusammengetan haben, um etwas für Hilfebedürftige zu bewegen, das findet sich an der Uni Potsdam nicht häufig. Zumindest sieht das BWL-Professor Martin Richter so.
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Soziales Engagement einer Hand voll Studierender, die sich zusammengetan haben, um etwas für Hilfebedürftige zu bewegen, das findet sich an der Uni Potsdam nicht häufig. Zumindest sieht das BWL-Professor Martin Richter so. In einer Sammelaktion an der Uni Potsdam in der vergangenen Woche haben fünf Studierende der Politikwissenschaft, Germanistik und Betriebswirtschaftslehre 1048 Euro für Brandenburger Kinderheime gesammelt. Passend zur Weihnachtszeit kaufen sie von den Spendengeldern ihrer Kommilitonen Geschenke für die hilfebedürftigen Kinder und Jugendliche. In den zwölf Jahren seiner bisherigen Lehrzeit an der Uni Potsdam hat Richter so etwas noch nicht erlebt. Er ist vom Idealismus der Studierenden begeistert und hat sie bei ihrer Aktion unterstützt.
Eine der beschenkten Einrichtungen ist der Jugendhilfeverbund Potsdam. Germanistikstudentin Diana Weiland von der die Initialzündung der Sammelaktion ausging, hatte sich die Wohngruppen von Kindern und Jugendlichen des Jugendhilfeverbundes in der Puschkinallee 14 angeschaut. Derzeit sind dort über 40 Kinder und Jugendliche wegen schweren Konflikten in den Familien und wegen Überforderung der Eltern untergebracht.
Was Diana Weiland dort gesehen hat, hat sie zum Nachdenken darüber angeregt, wie sie den Kindern dort helfen könnte. Sie hat vier ihrer Kommilitonen um sich gescharrt, um eine Aktion zugunsten der hilfebedürftigen Kindern zu starten. In der vergangenen Woche haben sie in Seminare und Vorlesungen dann Geld gesammelt.
„Ich habe eine solche Hilfsaktion von Studenten noch nie erlebt", sagte auch die Leiterin des Jugendhilfeverbundes, Frauke Frehse. Nun könne man von dem Geld Inlineskates für die Kinder kaufen. Geschenke gibt es auch für sieben andere Einrichtungen der Jugendhilfe im Land Brandenburg, deren Träger die Gemeinnützige Gesellschaft zur Förderung Brandenburger Kinder und Jugendlicher (GFB) ist.
Die Spendenbereitschaft der Potsdamer Studierenden hat Diana Weiland und ihre Helfer überrascht. Gerade bei Studenten würde das Geld ja nicht locker sitzen. „Jeder dritte Student hat gespendet“, so Politikwissenschaftsstudentin Yoriko Rach. „Einzelne können wirklich etwas bewegen. Man muss es nur anpacken“, ist ihr Fazit aus der Aktion. Allerdings war sie enttäuscht über die Reaktion bei einigen Dozenten. „Manche haben die Spendendose dezent weitergereicht“, erzählt Yoriko. Vereinzelt hätten Lehrkräfte aus Zeitgründen eine Sammelaktion in ihrer Vorlesung sogar abgelehnt. Das schreckt die Studierenden jedoch nicht ab: Auch für das nächste Weihnachtsfest planen sie eine Aktion für bedürftige Menschen. Angela Gencarelli
Angela Gencarelli
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