Landeshauptstadt: Engagement fürs Zusammenleben
Das Diakonische Werk Potsdam erhielt Integrationspreis der Landeshauptstadt für Projekt „Clever“
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Innenstadt - Das Diakonische Werk ist der Gewinner des diesjährigen Integrationspreises, den die Landeshauptstadt Potsdam mittlerweile zum 9. Mal verliehen hat. Bei der Preisverleihung am gestrigen Sonntag ausgezeichnet wurde das Projekt „Clever – Unterstützung für jugendliche Flüchtlinge beim Zugang zum Bildungssystem“. Das Diakonische Werk, das derzeit wegen der geplanten Übernahme durch die Hoffbauerstiftung und die bevorstehende Abberufung des Geschäftsführers Marcel Kankarowitsch auf etwas unruhigem Kurs zu sein scheint, hatte das nunmehr ausgezeichnete Projekt im vergangenen Jahr gestartet. Das Angebot richtet sich an Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter von 16 bis 30 Jahren, deren langfristiger Aufenthalt in Deutschland nicht gesichert ist, wie Projektmitarbeiterin Annina Beck am Sonntag erläuterte. Ziel der Arbeit sei es, in individuellen Beratungen den Bildungsbedarf der Jugendlichen zu ermitteln und ihnen Bildungsangebote wie Deutschkurse oder Praktikumsplätze zu vermitteln.
Der zweite Preis ging an die Deutschklasse der Friedrich-Wilhelm-von-Steuben-Gesamtschule. Hier lernen Schüler mit Migrationshintergrund verstärkt die deutsche Sprache und werden auf diese Weise für den regulären Schulunterricht fit gemacht. Laudatorin Birgit Müller (Linke), stellvertretende Vorsitzende der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, erinnerte bei der Preisverleihung am gestrigen Sonntag in der Reithalle an der Schiffbauergasse daran, dass die Familien dieser Kinder häufig deshalb nach Deutschland kämen, „weil sie in ihrem Heimatland verfolgt wurden oder keine Perspektive mehr sahen“.
Das Interkulturelle Bildungs- und Begegnungszentrum der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft wurde am Sonntag mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Wie Hala Kindelberger, Vorsitzende des Potsdamer Migrantenbeirats, sagte, zählt das nunmehr ausgezeichnete Zentrum jährlich etwa 1000 Besucher.
Den Sonderpreis „Nachbarschaft“ der Pro Potsdam teilen sich in diesem Jahr zwei Projekte. Zum einen geht die Auszeichnung an das Projekt „Stolpersteine“, mit dem Schüler der Voltaire-Gesamtschule das bundesweite Stolperstein-Projekt des Künstlers Gunter Demnig für das Stadtgebiet von Potsdam begleiten, indem sie sich mit den Schicksalen von verfolgten jüdischen Einwohnern beschäftigen, an die mit den Stolpersteinen erinnert werden soll.
Der weitere Sonderpreis der Pro Potsdam ging an das Projekt „Wissen und Genießen“ des Vereins „Soziale Stadt“ im Friedrich-Reinsch-Haus am Schlaatz. Hier bereiten Menschen mit Migrationshintergrund Speisen aus ihren Herkunftsländern zu und kommen auf diese Weise miteinander ins Gespräch.
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