Landeshauptstadt: Englisch für die Bühne
Piraten, Hexen, Superstars: Bili-Clubs führten am Helmholtz-Gymnasium ihre Theaterstücke auf
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Fünft- und Sechsklässler treffen sich in ihrer Freizeit freiwillig zuhause, um gemeinsam Englisch zu üben: Was wie der Wunschtraum eines jeden Lehrers klingt, hat in den Bili-Clubs der Potsdamer Grundschulen tatsächlich stattgefunden. Englisch geübt wurde aber nicht durch trockenes Vokabeln-Pauken. Stattdessen spielten die Kinder englischsprachige Theaterstücke. Wie viel Aufwand und Begeisterung sie in ihre Stücke gesteckt haben, war am vergangenen Montag zu sehen. Da nämlich führten drei Bili-Clubs ihre Stücke im Rahmen des „1. Bili-Club-Wettbewerbs“ in der Aula des Helmholtz-Gymnasiums auf. Ein geplantes viertes Stück musste ausfallen, weil mehrere Darsteller erkrankt waren.
Zu sehen bekamen die Zuschauer drei witzige Geschichten, die von den Kindern phantasievoll umgesetzt worden waren. In der ersten Aufführung mit dem Titel „Help from friends“ wurde viel gesungen – das Stück handelte von einem bösen Zauberer, der Kinder in Roboter verwandelt. Im zweiten Stück stellte sich „Peggy, the print sized Pirate“ einem furchtbaren Seeungeheuer entgegen und sicherte sich so endlich den Respekt der anderen Piraten, die ihn wegen seiner nie ernst genommen hatten, weil er so klein ist. Den Abschluss markierte die tragische Geschichte von Pinky, einem Superstar, der plötzlich überhaupt keinen Erfolg mehr hat. Alle drei Stücke ernteten donnernden Applaus aus dem Publikum. Die Jury, besetzt mit Lehrern und Schülern, die einen Sieger bestimmen sollte, stand vor einer schweren Aufgabe. Schließlich wählte sie das Piratenstück zum Gewinner und die anderen beiden gemeinsam auf den zweiten Platz.
Mit dem Theaterwettbewerb sollte den Kindern die englische Sprache auf eine neue Weise, ohne schulischen Druck erfahrbar gemacht werden. Über kleine Textfehler wurde deshalb hinweggesehen. „Unser Ziel ist es, Freude am Theater und an der englischen Sprache zu vermitteln“, so Helmholtz-Direktor Dieter Rauchfuß.
Entstanden sind sogenannten bilingualen Clubs an insgesamt acht Grundschulen auf Initiative des Hermann-von-Helmholtz-Gymnasiums hin. Gegründet wurden sie von Schülern der umliegenden Grundschulen. Die Schüler treffen sich seit Beginn des aktuellen Schuljahres regelmäßig, um sich Theaterstücke auszudenken und sie auf Englisch einzuüben. Unterstützt wurden sie dabei von zahlreichen Lehrern und Eltern.Carl-Friedrich Höck
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