Sport: Entscheidungen auf der Wedau
Potsdams Kanuten kämpfen bei der zweiten nationalen Sichtung um WM-Teilnahme
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Bereits beim ersten Qualifikationsrennen vor drei Wochen überzeugten Potsdams Kanuten in Duisburg. Unter anderem unterstrich Katrin Wagner-Augustin mit ihren Siegen im Kajak ihre derzeitige Ausnahmestellung, Ronald Rauhe behauptete sich im Kajaksprint, und sein Zweierpartner Tim Wieskötter kam auf den dritten Platz. Diese Leistungen sollen an diesem Wochenende unterstrichen werden: Gestern machten sich die Athleten des Kanuclubs Potsdam (KCP) auf den Weg nach Duisburg.
Auf der Wedau geht es bei der zweiten nationalen Sichtung erneut um Bestleistungen im Hinblick auf die Weltmeisterschaften, die vom 8. bis 12. August in Duisburg ausgetragen werden. „Dort will der Deutsche Kanuverband an alte Erfolge anknüpfen“, sagte KCP-Teamchef Jürgen Eschert. „Für die teilnehmenden Nationen ist die WM ja gleichzeitig die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking. Schon jetzt ist abzusehen, dass es eine der größten Weltmeisterschaften aller Zeiten wird.“ Auch für die Potsdamer Kanuten ist die laufende Saison die letzte Möglichkeit, auf Peking hin zu arbeiten. Im November geht es dann ins Trainingslager nach Florida zur unmittelbaren Olympiavorbereitung.
Kajak-Trainer Eckehardt Sahr geht davon aus, dass die Medaillengewinner des Vorjahres ins neu zu gründende Top-Team berufen werden. „Vor der zweiten Sichtung ist es natürlich schwer zu sagen, wer von den Quereinsteigern noch hinzu kommen wird.“ Diese Möglichkeit hat auch Lutz Altepost noch. Vor der ersten Sichtung konnte er wegen einer Viruserkrankung fünf Wochen lang nicht trainieren und musste somit auf seinen Einsatz verzichten. „Jetzt bin ich aber wieder fit und hab die Krankheit überstanden“, sagt 25-Jährige. „Eine Chance habe ich jetzt noch, und die will ich nutzen.“ Vom Verband bekam der Kajakspezialist die Möglichkeit, Anfang Juni beim Weltcup im französischen Géradmer die Qualifikation in Angriff zu nehmen. Genaue Platzierungs-Modalitäten wurden jedoch noch nicht festgelegt.
Bei den Canadier-Fahrern machte bei der ersten Sichtung Potsdams Talent Sebastian Brendel mit seinem dritten Platz auf sich aufmerksam. „Das war eine gute Leistung, die nun bestätigt werden muss“, sagt Trainer Ralf Welke, der allerdings auch um die Schwere der Aufgabe weiß. Denn: „Im Canadierbereich ist die Spitze unwahrscheinlich stark“, so der Coach. „Bei sieben teilnehmenden Medaillengewinnern dürften die Felle verteilt sein.“ Priorität habe deshalb der Einsatz im U 23-Bereich.
An der Zusammensetzung des Zweiers über 500 Meter dürfte indes nichts in Frage gestellt werden: In ihm wollen Tim Wieskötter und Ronald Rauhe ihren Titel verteidigen. „Diesen Titel wollen wir unbedingt wieder holen, alles andere ist Zubrot“, sagt Rauhe, der ebenso wie sein Partner den WM entgegenfiebert. „Die WM sind ein großer Schritt in Richtung Peking“, meint Wieskötter. „Und im eigenen Land sind wir besonders motiviert. Die Deutschen sind nach der Fußball- und Handball-WM noch sehr euphorisiert. Und auf diesen Zug wollen wir aufspringen.“
Henner Mallwitz
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