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Landeshauptstadt: Entspannung in Groß Glienicke

Drei Gewaltbereite haben den Ort verlassen

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Drei Gewaltbereite haben den Ort verlassen Groß Glienicke - Seit Jahresbeginn kam es in Groß Glienicke immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen jugendlichen Spätaussiedlern und Einheimischen. Gewaltsame übergriffe im Tiefsee-Club führten zu dessen Schließung (PNN berichteten), im Wohngebiet An der Kirche drangsalierten einige Spätaussiedlerkinder die Kinder aus der Nachbarschaft. Doch die Situation in Groß Glienicke scheint sich merklich zu entspannen. Den Eindruck jedenfalls hatte Bärbel Eichmüller von der Potsdamer Sicherheitskonferenz bei der jüngsten Groß-Glienicker Gesprächsrunde. Bürger aus dem Ort und Vertreter von Potsdamer Behörden und Vereinen hatten sich am vergangenen Donnerstagabend zum dritten Mal getroffen, um Strategien für die Umsetzung des städtischen Integrationsprojektes „Wege zu Nachbarschaft, Toleranz und Demokratie“ für Groß Glienicke zu erarbeiten. Als Grund für diese relative Beruhigung des Verhältnisses zwischen Spätaussiedlern und einheimischen Jugendlichen wurde der Wegzug von drei besonders gewaltbereiten Russlanddeutschen genannt. Doch war man sich am Tisch einig, gerade jetzt müsse die weitere Prävention einsetzen. So ist das jüngste Projekt Zukunftswerkstatt des Potsdamer Vereins Camino zwar an zu geringer Beteiligung gescheitert, doch wolle der Verein jetzt mit Hilfe einiger Studenten eine umfassende Befragung zu „Nachbarschaft in Groß Glienicke“ durchführen, berichtete Angelika Fuss von Camino. Weiterhin regte sie die Bildung einer Selbsthilfegruppe der Spätaussiedlerfamilien an. Diese könne Veranstaltungen organisieren und als Ansprechpartner auch direkte Unterstützung von den Behörden erwarten. Olaf Schulz vom Potsdamer Verein Lösungswege e. V. vermutet, dass hinter mancher Auseinandersetzung möglicherweise gar keine wirklicher Konflikt  steht. „Oft baut sich nach solchen Vorfällen eine Stimmung wie ein Gespenst auf“, weiß er. Daher werde er mit seinem Verein auf alle an früheren Auseinandersetzungen Beteiligten nochmals zu gehen und mit allen sprechen. Eileen Leopold, Sozialarbeiterin im Begegnungshaus, schätzt die Situation bei den Jugendlichen als deutlich besser als noch im Frühjahr ein, als der Gesprächskreis ins Leben gerufen wurde. Bei den jüngeren im Grundschulalter seien überhaupt keine Intergrationsprobleme zu erkennen, die wachsen ihrer Meinung nach einfach in die neue Umgebung hinein. Bei den Älteren fallen nur noch wenige und dann auch nur selten auf. Wichtig jedoch sei ein sinnvolle Beschäftigung für die älteren. Sie nennt ein Beispiel: Ein Spätaussiedler hatte im Begegnungshaus etliche Sozialstunden abzuleisten. „Es war einfach gut für ihn, eine Aufgabe zu haben“, hatte sie beobachtet. Man habe immer mehr seinen Willen zur Integration gespürt, und er verstand auch immer mehr deutsch, so die Sozialarbeiterin. Für die älteren unter den Spätaussiedlerfamilien werden regelmäßig Mottoabende im Begegnungshaus durchgeführt. Die seien stets gut besucht und überaus erfolgreich. Gutzeit

Gutzeit

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