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Landeshauptstadt: Er fängt gerne große Fische

Mathias Tänzer ist neuer Leiter der Polizei-Führungsstelle Potsdam und Hobby-Angler

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Skandinavien liebt er – der Ruhe wegen und weil dort oben im Norden „nicht alles so durchgeregelt“ sei – sagt Mathias Tänzer. Und weil damit das nördliche Europa ganz das Gegenteil zu seiner täglichen Arbeit ist. In Deutschland nämlich hütet der 47-Jährige das Gesetz.

Auf seinem Schreibtisch im Büro in der Henning-von-Tresckow-Straße liegen die frisch gedruckten Visitenkarten gleich neben der Dienstmütze. Der Polizeioberrat wechselte zum 1. November als Leiter der Führungsstelle vom Schutzbereich Brandenburg nach Potsdam. Eine Rückkehr auf einen alten Posten: Schon einmal war Tänzer Potsdams Führungsstellenleiter , allerdings „in den wilden Zeiten“, wie er sagt, zwischen 1995 und 2002. Besonders die ersten Jahre seien in Potsdam zumindest aus polizeilicher Sicht geprägt gewesen von Hausbesetzungen und Demonstrationen. Aus dieser „erweiterten Nachwendezeit“, wie Tänzer sagt, stammten auch die guten Beziehungen zur Stadtverwaltung, die er nun wieder aktivieren wolle.

Inzwischen habe sich die Lage in Potsdam stark gewandelt, es sei „Normalität eingetreten“. Vor fast zehn Jahren war der gebürtige Potsdamer mit seiner Frau und der heute erwachsenen Tochter nach Glindow „ins Grüne“ gezogen. Dort bleibe auch – trotz neuer Aufgabe – sein privater Lebensmittelpunkt.

Zurzeit verschafft sich der Polizeioberrat einen Überblick über seine künftigen Aufgaben und stellt sich den 40 Mitarbeitern im Stab der Führungsstelle vor. Dadurch, dass Potsdam Landeshauptstadt ist, herrschten hier „besondere Bedingungen“, erklärt er. Mit dem Einzug des Bundespolizeipräsidiums, das ab Januar 2008 seine Arbeit aufnehme, verstärke sich aber die Sicherheitslage – wie vielerorts gefürchtet – nicht, so Tänzer. Ihm seien die Kollegen der Bundespolizei willkommen. „Das ist gut für Potsdam als Verwaltungsstadt“, so der 47-Jährige.

Polizist zu werden, sei nicht sein Kindheitstraum gewesen, gesteht Tänzer, der seine Ausbildung 1982 bei der Volkspolizei begann. Vielmehr habe er sich als Junge für Technik, insbesondere auch Militärtechnik interessiert und wollte deshalb ursprünglich zur Armee. „Gut, dass ich mich anders entschieden habe“. Das hätte im Zweifel nicht so viele Zukunftschancen eröffnet.

In seiner Freizeit fotografiert Tänzer digital – am liebsten skandinavische Weiten. Dort sitze er auch gerne einsam und angelnd an einem der vielen Seen. Unter seinen größten Fängen sei ein kapitaler Hecht gewesen. Er angele aber nicht, um damit zu prahlen, betont Tänzer. Vielmehr mag er Fisch, den er sogar nach seinem Geschmack in der gemieteten Hütte zubereitet – nach allen Regeln der Kochkunst. Nicola Klusemann

Nicola Klusemann

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