zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Erdkröten im Eimer

An der Eichenallee wurde bereits ein Schutzzaun aufgebaut

Stand:

Sanssouci - Die Erdkröten im Park Sanssouci sind aus dem Winterschlaf erwacht. Die paarungsbereiten Weibchen nehmen die Männchen huckepack und wandern mit ihnen über Eichenallee und Katharinenholzstraße zu zwei kleinen Feuchtstellen, die ihnen als Brutgebiet dienen.

Etwa 300 der unter Naturschutz stehenden Kröten, dazu vereinzelt Teichmolche, Teichfrösche, Rotbauchunken, hin und wieder sogar einen der seltenen Moorfrösche hat Karlheinz Lehmann im Vorjahr in diesem Bereich registriert. Am Sonnabendfrüh war er mit zehn Helfern vom Naturschutzbund Deutschland (NABU) und anderen Tierfreunden wieder dabei, einen sogenannten Krötenzaun zu setzen.

Die kniehohen grünlichen Plastzäune versperren den Amphibien den Weg über die Fahrbahn, wo sie immer wieder Opfer des Autoverkehrs werden. Dabei müssen sie nicht von den Rädern erfasst werden, schon die Ansaugwirkung der Fahrzeuge reicht aus, sie zu Tode zu bringen.

Auf der Suche nach einem Durchschlupf fallen die Kröten schließlich in einen der 25 am Zaun eingegrabenen Eimer. Jeden Morgen machen sich die Naturschutzhelfer auf, um sie einzusammeln und über die Straße auf die sichere Seite zu tragen, von wo die Tierchen ihre Wanderung ins Feuchtgebiet fortsetzen. Für die Wartezeit werden die Eimer sogar mit Laub ausgepolstert. Darunter finden die Kröten Schutz vor Sonneneinstrahlung, denn sie müssen feucht bleiben und dürfen nicht austrocknen. Eimer stehen übrigens ebenfalls links und rechts der Eingangstüren zum Bornstedter Friedhof, denn auch den nutzen die Kröten für ihren Winterschlaf.

Eigentlich ist Karlheinz Lehmann ja als Potsdams Fledermausexperte bekannt, doch schon im zweiten Jahr leitet er in der Eichenallee nun auch den Einsatz zum Krötenschutz, dem eine Absprache in der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt vorangeht.

Jeder Helfer, selbst wenn er nicht dem NABU angehört, ist willkommen. Die mühevolle Arbeit wäre nicht notwendig, wenn an allen betroffenen Stellen Krötentunnel gebaut würden, wie sie am Werderschen Damm bereits bestehen. Doch dafür wären je Bauwerk 20 000 - 25 000 Euro erforderlich.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })