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Trophäen. Viele gewonnene Preise sind in der Ausstellung zu sehen.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Erfolg durch Kontinuität

Turbine Potsdam zeigt zum 40. Jubiläum des Vereins eine Fotoausstellung im Landtag

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Mit einem Zettel an einer Wandzeitung hat alles seinen Anfang genommen: „Gründen Frauenfußballmannschaft. Bitte melden, Treffen am 3. März 1971“, zitierte Gerrit Große, Vizepräsidentin des Brandenburger Landtags, das damalige Gesuche. Der langjährige Trainer der Frauenfußballerinnen von Turbine Potsdam, Bernd Schröder, sei bei diesem Treffen nur zufällig dabei gewesen, erzählte Große weiter. Getrieben vom Hunger war er just in das Lokal gegangen, in dem sich die potenziellen Fußballerinnen trafen. Doch das Interesse des ehemaligen Torwarts an den Fußball-Damen sei schnell geweckt gewesen – er wurde Trainer. Ergebnis dieses zufälligen Zusammentreffens sind 40 Jahre Vereinsgeschichte. Das Jubiläum wird seit dem gestrigen Mittwoch mit einer Fotoausstellung im Landtag gefeiert.

Den Erfolg der Frauenfußballerinnen erklärte Schröder bei der Ausstellungseröffnung mit Kontinuität und Linientreue: „Wir sind stabil geblieben, haben unser Gesicht und unseren Namen nicht verloren.“ In seiner Ansprache zog Schröder Parallelen zwischen Sport und Politik: „Auch wir spielen für eine Stadt, und für die Region des deutschen Ostens.“ Die Fotoausstellung hält der Trainer für sehenswert, da genau dies – „die Philosophie des Vereins“ – auf den Fotos klar dargestellt werde.

Die Bilder sollen wohl buchstäblich für sich sprechen, denn es fehlt jede Beschriftung oder Chronologie. Für eingefleischte Fans kein Problem, Außenstehende bleiben eher auf der Strecke. Auf den Fotos sieht man zumeist Frauen in Trikots, wie sie dem Ball hinterherjagen, sich jubelnd in die Arme fallen oder mit Siegeslächeln auf einem Haufen liegen. Der einzige Unterschied zwischen den fast 80 Fotos sind die Frisuren der Fußballerinnen und die Farbgebung der Fotografien – je nach Jahrzehnt sind sie schwarz-weiß oder farbig. Nur ein Foto zeigt keinen Fußballplatz, dafür eine riesige Fangemeinde vor dem Brandenburger Tor in Potsdam, wie sie ihren Stars zujubelt. Viel Triumph, viel Freude, viel Erfolg kann man sehen. Neben den Fotografien sind diverse Pokale ausgestellt. Auf einem Monitor laufen Ausschnitte von Spielen der Potsdamer Frauenmannschaft.

Für einen Verein, der „eine Region in der Welt vertreten“ soll, wie Bernd Schröder meinte, und dessen Spielerinnen während der Ausstellungseröffnung in Potsdam von der Bundeskanzlerin im Kanzleramt in Berlin empfangen wurden, hätte die Ausstellung eigentlich nicht groß genug sein können. Für die Fans, denen Schröder am Mittwoch viel Zeit widmete, fehlen allerdings die erzählenswerten Hintergründe der langen Geschichte. vek

Noch bis zum 7. Juni ist die Ausstellung wochentags von 8 bis 17 Uhr im Treppenhaus des Landtages, Am Havelblick 8, zu sehen.

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