Landeshauptstadt: Erfolg für die Golmer
Der Hauptausschuss stimmte für eine unterirdische Stromtrasse in Golm – unter einer Bedingung
Stand:
Golm - Nach dem Finanzausschuss hat sich am Mittwoch auch der Hauptausschuss für eine Verlegung der Golmer Freileitung unter die Erde ausgesprochen. Neun der Stadtverordneten stimmten dafür, nur Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) und der FDP-Politiker Rolf Berndt votierten dagegen, vier Stadtverordnete enthielten sich. Allerdings wurde davor noch eine von Jakobs vorgeschlagene Klausel mehrheitlich mitaufgenommen: Diese besagt, dass die Bewohner der Stadtverwaltung die Wertsteigerung zahlen müssen, die durch das Verschwinden der 110-Kilovolt-Leitung entsteht. Dies könnte möglicherweise zum Fallstrick für das Vorhaben werden, wenn nicht alle Anwohner bereit oder in der Lage sind, die Summe zu zahlen.
Vor der Abstimmung hatte es noch einmal eine heftige Debatte gegeben. Sowohl Jakobs als auch die Beigeordneten Burkhard Exner (SPD) und Matthias Klipp (Grüne) kritisierten, dass die Stadt für die Verlegung aufkommen solle. Adressat der Forderung müsse eigentlich der weitaus liquidere Stromkonzern Edis sein, sagte Jakobs. Wenn die Stadt dem Unternehmen die geschätzten drei Millionen Euro für die Verlegung des Kabels unter die Erde zahlen würde, hieße das, die Verluste zu sozialisieren und die Gewinne zu privatisieren. Der FDP-Stadtverordnete Berndt gab zu bedenken, dass drei Millionen Euro für 22 Betroffene ausgegeben werden sollen. Pro Grundstück seien dies immerhin 150 000 Euro. SPD-Fraktionschef Mike Schubert sagte hingegen: „Das ist hier nicht eine rein fiskalische Diskussion. Hier geht es auch um die Gesundheit von Bürgern.“ CDU-Fraktionschef Horst Heinzel sagte: „Wenn ich ein Roboter wäre, würde ich dem Oberbürgermeister recht geben. Aber ich bin ein Mensch.“ Auch Linksfraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg plädierte für eine Verlegung. „Ich glaube, dass es stadtweit Verständnis dafür geben wird, dass wir eine gute Lösung für die Golmer wollen.“ Hintergrund für die Debatte sind Pläne von Edis, die Stromleitung zu erneuern. Edis will sie wie bislang durch den Ort laufen lassen, eine Bürgerinitiative wehrt sich dagegen. wik
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