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Landeshauptstadt: Erfolg und Ohnmacht des Naturschutzes

Die Ausstellung „Naturschutz macht Staat – Staat macht Naturschutz“ wurde am Donnerstagabend im Haus der Natur eröffnet. Ist sie auch deutschlandweit dem vor gut 100 Jahren begründeten staatlichen Naturschutz auf der Spur, so besitzt sie doch auch regionale und sogar Potsdamer Aspekte.

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Die Ausstellung „Naturschutz macht Staat – Staat macht Naturschutz“ wurde am Donnerstagabend im Haus der Natur eröffnet. Ist sie auch deutschlandweit dem vor gut 100 Jahren begründeten staatlichen Naturschutz auf der Spur, so besitzt sie doch auch regionale und sogar Potsdamer Aspekte.

Preußen war es nämlich, das 1906 die erste staatliche Stelle für Naturdenkmalpflege gründete. Noch bis Mitte des 20. Jahrhunderts waren ihre wichtigsten Behörden und Akteure in der Region Berlin-Brandenburg ansässig.

Auf Potsdam bezogen ist die Darstellung des zehn Jahre währenden Kampfes um die Erhaltung des Golmer Luchs. Hans Klose, Geschäftsführers des Brandenburgischen Provinzialkommission für Naturdenkmalpflege und Verfasser des ersten für ganz Deutschland gültigen Naturschutzgesetzes, verlor schließlich 1934 diesen Kampf: Das Feuchtgebiet im Nordwesten Potsdams, Heimstatt zahlreicher seltener Tiere und Pflanzen, wurde in eine Müllkippe umgewandelt. Als ökologische Giftbombe wirkte sie bis in die DDR-Zeit hinein; die Kontaminierung des Boden erzwang in den 60er Jahren sogar die Verlagerung der gärtnerischen Produktionsgenossenschaft (GPG) „Sanssouci".

Unter der Moderation von Hans-Werner Frohn, wissenschaftlicher Leiter der Stiftung Naturschutzgeschichte in Königswinter, diskutierten Heinz-Dieter Krausch, Fritz Wernicke und Karl-Heinz Grosser als Zeitzeugen über Erfolge und Grenzen des staatlichen Naturschutzes in der DDR. Gut strukturiert und mit solider rechtlicher Grundlage, vermochte er Naturvernichtung und Umweltvergiftung durch Landwirtschaft und Industrie dennoch nur in den seltensten Fällen zu stoppen. Die mit modernen technischen Mitteln anschaulich gestaltete Ausstellung wird im Haus der Natur bis zum 26. Oktober jeweils montags - freitags von 9 - 16.30 Uhr gezeigt. E. Hoh

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