Sport: Erfolgreich zurück im Ring
Anatolij Hoppe und Marcel Schneider trugen zum Sieg der Motor-Boxer bei
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Nach Verletzungspausen erstmals wieder im Ring, trugen Mannschaftskapitän Anatolij Hoppe und Bantamgewichtler Marcel Schneider am Samstag zum klaren 13:10-Erfolg der Babelsberger Motor-Boxer im Zweitligakampf gegen Hanse Wismar und damit zur Eroberung der Tabellenspitze bei. Hoppe hatte es im Halbschwergewicht zwar schwer, gegen den in Doppeldeckung stehenden Alexander Kalashyan klare Treffer zu setzen, doch eine Siegchance besaß sein inaktiver Kontrahent nie.
Auch Marcel Schneider traf mit Oleg Lerke auf einen unangenehmen Gegner. Er brauchte fast zwei Runden, um die längere Reichweite des Wismarers zu überwinden, der dann aber mehr und mehr abbaute. Schneider brillierte wieder mit seiner Schnelligkeit und gekonnten Meidbewegungen. Will er sich als Deutscher Meister beim bevorstehenden Olympia-Qualifikationsturnier in Pescara (Italien) gegen starke internationale Konkurrenz durchsetzen, braucht er aber eine deutliche Leistungsteigerung. Nur die beiden Finalisten lösen die Fahrkarte nach Peking.
Eine Glanzvorstellung bot erneut Halbweltergewichtler Sergej Haan. Mit einem Hagel variabler Schläge trieb er seinen unerfahrenen Gegner Hannes Garbe durch den Ring. Selbst die Zuschauer – unter ihnen Ministerpräsident Matthias Platzeck – empfanden Mitleid mit dem Hanseaten. Ihren Zwischenrufen „Wo bleibt das Handtuch?“ folgte das Wismarer Trainergespann aber nicht; es ließ Garbe die bittere Lektion (6:42 Punkte) bis zum Schlussgong schlucken.
Auch die Gäste brachten zwei Hochkaräter an den Start. Nicht die Spur einer Chance besaß der nach Hoppes Genesung ins Mittelgewicht zurückgekehrte Jörg Rosomkiewicz gegen den WM-Teilnehmer und mehrfachen niederländischen Meister Peter Mullenberg. Mit Kampfgeist und gelegentlichen überfallartigen Angriffen konnte „Rosi“, dem eine Ringpause gut tun würde, die boxerische und technische Überlegenheit seines Gegners nicht wettmachen. Der mit Spannung erwartete Fight zwischen den beiden „Schweren“ Lukas Schulz (Wismar), deutscher Vizemeister, und Vitalij Subacius verlief unspektakulär. Der Babelsberger boxte aus einer sicheren Defensive – in Runde 3 und 4 wurde Schulz angezählt, so dass es an Subacius“ fünftem Sieg im siebenten Kampf gegen diesen Kontrahenten keinen Zweifel gab.
Von den übrigen Babelsberger Kämpfern wurde Constantin Klatt (Federgewicht) mit einem Unentschieden schlecht bedient, denn gegen seinen unorthodox, manchmal unsauber boxenden Gegner Erdal Kaplan hatte er in der Schlussrunde deutliche konditionelle Vorteile. André Kurz (Leicht) gewann hauchdünn (25:24) gegen Hawik Barsejan, und Weltergewichtler Sebastian Formella musste sich nach verschlafener erster Runde dem kompakt agierenden Dieter Döhl geschlagen gegeben. In einem Vorkampf der Schüler (bis 36 kg) siegte Vaziz Agirman gegen Kevin Seidel (beide Motor).
In einer Schweigeminute gedachten die Zuschauer im Toyota-Autohaus des kürzlich im Alter von 72 Jahren verstorbenen verdienstvollen Babelsberger Boxtrainers Fritz Fiebelkorn.
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