Landeshauptstadt: Erfolgsgeschichten aus Golm
Neuigkeiten zum 11-jährigen Bestehen des Max Planck Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung
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Neuigkeiten zum 11-jährigen Bestehen des Max Planck Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung Golm. Ein ganzes Füllhorn von Gaben schüttete Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) gestern auf dem Max-Planck-Campus aus. Jetzt, da Golm ein Stadtteil Potsdams ist, habe man sich umgehend der Probleme des Campus“ angenommen. Zum einen kündigte Jakobs während einer Feierstunde zum 11-jährigen Bestehen des Max Planck Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPI-KG) verbesserte Bahnverbindungen („verkürzte Takte“) zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember an. Zum anderen soll die seit Jahren geforderte Über- / Unterführung der Bahnlinie im Haushalt 2004 Priorität haben. Und schließlich war sich Jakobs mit Wissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) einig, dass für das schon lange angekündigte Technologie- und Gründerzentrum 2004 der Grundstein gelegt werden kann. Für die ansässigen Institute ist das Gründerzentrum von großer Bedeutung. So wies der geschäftsführende Direktor des MPI-KG Prof. Helmuth Möhwald darauf hin, dass bereits fünf Unternehmen aus seinem Institut hervorgegangen sind, die allerdings alle den Standort aus Platzmangel verlassen haben – zum Teil sind sie sogar bis an den Bodensee gezogen. Wie Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) betonte, will man mit dem Technologiezentrum neu gegründete Unternehmen zu einer dauerhaften Geschäftstätigkeit am Standort animieren. Eine Betreibergesellschaft für das Zentrum sei indes gegründet worden. Den Aufbau der regionalen Forschungslandschaft mit über 30 außeruniversitären Instituten nannten Wanka und Platzeck eine Erfolgsgeschichten der Wiedervereinigung. Der Standort Golm soll erweitert werden, 2006 wird hier eine Außenstelle des Fraunhofer Instituts für Biomedizinische Technik aus St. Ingbert mit 100 Mitarbeitern entstehen. In Zukunft müsse nun Berlin und Brandenburg stärker als bisher die Forschungskompetenzen in der Region verknüpfen. Zum wiederholten mal forderte Platzeck, dass die gemeinsame Verantwortung des Bundes und der Länder für die Forschungsförderung nicht aufgegeben werden dürfe. „Gerade die ostdeutschen Länder brauchen eine sichere Finanzbasis in Forschung und Entwicklung, wie auch immer sie institutionell ausgestaltet sei“, so Platzeck. Widerspruch erntete er allerdings von dem Präsident der Gesellschaft Deutscher Chemiker, Prof. Fred Heiker. „Das starre und unproduktive System der Förderung gehört auf den Prüfstand“, sagte der Mitarbeiter der Bayer AG. Es sei falsch zu sagen, an der bisherigen Mischförderung dürfe nicht gerüttelt werden, da dies die Situation noch verschlechterte. Vielmehr müsse man sich neuen Konzepten öffnen, etwa dem Modell des Stiftungsvermögens. „Eine Neuordnung der ganzen Forschungslandschaft ist nötig“, so Heiker. Ineffektive Institute und Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen könne man sich heute nicht mehr leisten. Das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, das gestern sein Jubiläum feierte, wurde 1992 gegründet und ist seit 1999 auf dem Campus in Golm angesiedelt. Das Institut beschäftigt derzeit 250 Mitarbeiter. Kolloid- und Grenzflächenforschung befasst sich mit Strukturen im Nano- und Mikrometerbereich. Das sind Strukturen, die größer sind als Atome und kleiner als für den Menschen wahrnehmbare makroskopische Dinge. Viele Anwendungen, etwa in der Pharmazie, Kosmetik und Mikroelektronik gehen aus diesem Forschungszweig hervor. Jan Kixmüller
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