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Macht die Sonne schlapp?

© dpa

Sonnenzyklen: Erhebliche Schwankungen

Sonnenforscher beobachten seit rund 20 Jahren eine kontinuierliche Abnahme der Sonnenaktivität. Sollte es so weitergehen, könnte es eine neue Kleine Eiszeit geben.

Die Sonne schwächelt. Zurzeit beobachten Sonnenforscher den schwächsten Sonnenzyklus seit 1906. Der aktuell 24. Zyklus seit Beobachtungsbeginn hätte eigentlich im vergangenen Jahr seinen Höhepunkt haben sollen. Doch der blieb weitgehend aus. Überhaupt ist der aktuelle Zyklus im Vergleich zum vorherigen sehr schwach, und auch der war bereits schwächer als sein Vorgänger. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, läge der nächste Zyklus praktisch bei null. Was immer mal wieder vorkommt, erklärt der Sonnenphysiker Carsten Denker vom Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP). Die Aktivität der Sonne pendelt in rund elfjährigen Zyklen zwischen Höhepunkten und Talsohlen. Auf den Maxima sind Sonnenflecken, Strahlungsausbrüche und koronale Massenauswürfe besonders häufig, die Energiereiche Strahlung erhöht. Diese Maxima zeigen nun seit zwei Zyklen einen Abwartstrend. Wohlgemerkt geht es dabei nicht um die Geamtleuchtkraft der Sonne, die sich nur im Promillebereich ändert, sondern um Strahlung im Röntgen-, UV- und Radiowellenbereich.

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HINTERGRUND

Sonnenaktivität werden zyklische Veränderungen der Sonne genannt. Turbulenzen des heißen Gases der Sonne und Änderungen des Magnetfeldes lassen die Aktivität der Sonne in elfjährigem Rhythmus schwanken. Auf ihrem Höhepunkt ist die Sonnenaktivität – Sonnenflecken, Strahlungsausbrüche und koronale Massenauswürfe – am stärksten. Ein einfach bestimmbares Maß für die Sonnenaktivität ist die Zahl der Sonnenflecken. Starke Änderungen treten in der Strahlung im Röntgen-, UV- und Radiowellenbereich auf. Die Gesamtleuchtkraft der Sonne ist im Maximum allerdings nur unwesentlich höher. Die Sonnenaktivität ist verantwortlich für Ereignisse des Weltraumwetters und wirkt sich direkt auf Satelliten, aber auch auf technische Einrichtungen auf der Erde aus. Sie beeinflusst darüber hinaus das Polarlicht, die Ionosphäre und damit die Ausbreitung der Radiowellen auf der Erde. Bei den jüngsten Sonneneruptionen waren Nordlichter sogar bis nach Brandenburg zu sehen. (Kix)

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