ATLAS: Erklärungsbedarf
Die Nachricht von der erneuten Verzögerung bei den Sanierungsarbeiten am künftigen Schulcampus an der Kurfürstenstraßen sorgt für Aufklärungsbedarf. Denn wie kann es passieren, dass erst jetzt in einem eigentlich als saniert geltenden Bereich der Schule plötzlich eine Belastung mit dem in früheren Zeiten beliebten Holzschutzmittel DDT festgestellt wird?
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Die Nachricht von der erneuten Verzögerung bei den Sanierungsarbeiten am künftigen Schulcampus an der Kurfürstenstraßen sorgt für Aufklärungsbedarf. Denn wie kann es passieren, dass erst jetzt in einem eigentlich als saniert geltenden Bereich der Schule plötzlich eine Belastung mit dem in früheren Zeiten beliebten Holzschutzmittel DDT festgestellt wird? Wer hat diese angebliche Sanierung abgenommen? Diese Fragen betreffen nicht nur die Unternehmen, die mit der Sanierung beauftragt waren – sondern konkret auch den Kommunalen Immobilienservice (KIS), der schließlich die Aufsicht über das 19,3 Millionen Euro teure städtische Großprojekt innehat. Richtig ist, dass die Stadt hier sofort einen Anwalt eingeschaltet hat, auch eine Strafanzeige ist – nach jetziger Faktenlage – wohl zwingend angebracht.
Die Leidtragenden der erneuten Verschiebung – schon jetzt verzögert sich die Verzögerung auf ein ganzes Jahr – sind mehr als 1000 Kinder und Jugendliche, die an der Eisenhart-Grundschule in einem notdürftigen Provisorium oder am Helmholtz-Gymnasium auf einer Dauerbaustelle lernen müssen. Auch denen schuldet das Potsdamer Rathaus vielerlei Erklärungen. Zudem muss man mit der erneuten Verzögerung auch die Frage stellen dürfen: Ist der KIS den wachsenden Aufgaben – er verantwortet alle Schulneubauten und -sanierungen – noch gewachsen oder muss er intern besser aufgestellt werden? Oder sollten doch wieder mehr private Partner für die Stadt häufiger komplexe Großprojekte übernehmen?
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