Entschärfung in Potsdam: Erneut Bombe bei Hermannswerder
Wie im April muss die Potsdamer Halbinsel am Donnerstag gesperrt werden – diesmal allerdings ist die viel befahrene Bundesstraße 2 nicht betroffen.
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Templiner Vorstadt/Hermannswerder - In der Templiner Vorstadt muss zum zweiten Mal in diesem Jahr eine alte Fliegerbombe entschärft werden. Wie die Stadtverwaltung am Dienstagabend mitteilte, müssen am morgigen Donnerstag ab 8 Uhr rund 250 Menschen ihre Häuser und Wohnungen verlassen. Wie Mitte April, als in dem Stadtteil ebenfalls eine Bombe aufgespürt worden war, wird die Halbinsel Hermannswerder nur mit der Fähre zu erreichen sein. Anders als damals bleibt die viel befahrene Michendorfer Chaussee (Bundesstraße 2) jedoch offen. Wie beim letzten Mal muss allerdings die Templiner Straße von und nach Caputh gesperrt werden.
Die 250 Kilogramm schwere britische Fliegerbombe war nach Angaben der Stadtverwaltung am Montag bei Tiefbauarbeiten in einem Waldgebiet am Sportplatz an der Templiner Straße gefunden worden. Der Sprengkörper könne nicht transportiert werden und werde bewacht, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Der Sportplatz sei sofort nach dem explosivem Fund gesperrt worden. Die im April gefundene Bombe war im Rahmen der systematischen Munitionssuche entdeckt worden. Brunzlow sagte, es sei mit weiteren Funden zu rechnen.
Evakuiert werden müssen auch eine Behindertenwerkstatt sowie mehrere Firmen und Geschäfte. Geplant ist, die Bombe in den Vormittagsstunden des Donnerstag zu entschärfen. Dafür wird das Gebiet im Umkreis von 400 Metern evakuiert, der Sperrkreis erstreckt sich vom Eingangsbereich nach Hermannswerder über die Templiner Straße bis zur Leiterstraße (siehe Grafik). Laut Stadtsprecher Brunzlow sollen rund 100 Mitarbeiter der Stadtverwaltung das gesperrte Gebiet kontrollieren. Bei der letzten Bombenentschärfung im April war der Sprengkörper bis kurz vor 11 Uhr unschädlich gemacht worden.
Laut Stadtverwaltung können bettlägerige, gehunfähige oder andere hilfebedürftige Personen bei der Feuerwehr unter Tel.: (0331) 370 12 16 für die Evakuierung einen Transport anmelden. Für sonstige Informationen im Zusammenhang mit der Evakuierung wird laut Sprecher Brunzlow ein Bürgertelefon geschaltet: Es ist am Mittwoch von 8 bis 18 Uhr sowie am Donnerstag ab 6.30 Uhr unter Tel: (0331) 289 16 66 zu erreichen.
Schon bei der Entschärfung vor einem Monat hatten ab acht Uhr auch alle Wege auf die Halbinsel Hermannswerder gesperrt werden müssen – dort befinden sich unter anderem ein evangelisches Gymnasium, das Inselhotel und der Biotech-Campus mit mehreren Firmen. Damals hatte die Sperrung der Halbinsel zur keinen größeren Problemen geführt. Eine Fähre des Potsdamer Verkehrsbetriebs (ViP) pendelt ohnehin im 15-Minuten-Takt zwischen dem Kiewitt und der Insel. Der Fährmann sei instruiert worden, bei Bedarf öfter zu fahren, hatte der ViP im April bestätigt.
Die letzte große Evakuierungsaktion wegen eines Bombenfundes in Potsdam hatte es im Oktober 2012 gegeben. Damals hatten 10 000 Menschen im Neubaugebiet Am Stern ihre Häuser verlassen müssen. Seit der Wende sind nach Angaben von Brunzlow 136 Bomben entschärft worden – für Nummer 137 sei nun Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst des Landes Brandenburg zuständig. Bei dem Sprengkörper handelt es sich um ein britisches Fabrikat. Henri Kramer
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