Von Michael Meyer: Erneut von Potsdam Richtung Poznan
Babelsbergs Boxer wollen morgen in Polen und am Samstag daheim gegen Hertha die Endrunde erreichen
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In dieser Woche möchten Babelsbergs Motor-Boxer den Einzug in die Endrunde der 1. Bundesliga möglichst perfekt machen. „Wir wollen am Donnerstag beim Boxsportclub Poznan gewinnen und dann – wenn alle gesund und unverletzt bleiben – am Samstag zu Hause gegen Hertha BSC in einem kleinen Endkampf den Finaleinzug klar machen“, sagt Babelsbergs Trainer und Manager Ralph Mantau. Die beiden Ersten der Dreier-Vorrundengruppe Ost ziehen in die Endrunde ein, und Motor führt nach dem Auftakt-Heimsieg über Poznan (13:10) mit 2:0 Punkten vor Hertha (2:2) und den Polen (2:4).
Marcel Schneider gehörte zu Babelsbergs Auftaktsiegern und ist zuversichtlich: „Wir können auch in Poznan gewinnen“, meint der Bantamgewichts-Boxer, der Anfang Dezember einen klaren Punktsieg über Krzystof Rogowski gelandet hatte. Das will er morgen wiederholen. „Rogowski ist ein alter, ausgekochter Fuchs, der zu Hause sicher Revanche nehmen will. Aber ich bin siegessicher“, meint Schneider, der gerade aus einem zweiwöchigen Trainingslager der Nationalmannschaft in der Sportschule Hennef heimgekehrt ist. „Da dort mehr Kraft und Ausdauer als Technik trainiert wurde, bin ich zwar nicht optimal vorbereitet – trotzdem aber gut gewappnet.“
Eigentlich wollte die Motor-Riege bereits am 9. Januar in Poznan die Fäuste schwingen, doch der heftige Wintereinbruch damals stoppte Babelsbergs Anreise 120 Kilometer vor Poznan. Nichts ging mehr, so dass der Kampfabend ausfiel. Nun wollen die Polen vom Ligakonkurrenten 3200 Euro für „entstandene Kosten“, doch Ralph Mantau winkt ab. „Wir haben die Forderung, die weiter im Raum steht, zur Kenntnis genommen, bezahlen aber nicht. Auch wir hatten an dem Tag Kosten, die niemand übernimmt“, erklärt er.
Die Babelsberger hoffen, morgen endlich bis zur Sportawa-Arena Poznan zu kommen. „Wir fahren um neun Uhr los und haben für die 300 Kilometer vorsichtshalber vier Stunden eingeplant. Bis zum Wiegen um 16 Uhr hätten wir so immer noch drei Stunden Zeit“, rechnet Mantau vor. Mit dem Kosovo-Albaner Atdhe Gashi (20 Jahre/Federgewicht), dem Tschechen Zdenek Chladek (19/Halbwelter) und dem Kosovo-Albaner Ehmir Ahmatovic (24/Halbschwer) sollen drei neue Faustkämpfer morgen erstmals für Motor ins Seilquadrat klettern. „Gashi hat mich kurz vorm Jahreswechsel beim Sparring mit Konstantin Klatt überzeugt“, erklärt Mantau. „Ahmatovic konnte fünf Kilo abkochen und steht so für den dauerverletzten Anatoli Hoppe bereit, und Chladek ist als Fünfter der Weltmeisterschaften 2009 eine Klasse für sich. Ich habe ihn bisher aber nur auf Video gesehen und hoffe, er kann unsere Erwartungen erfüllen.“
Mit den drei Neuen „haben wir eine so gute Truppe wie noch nie zusammen“, freut sich Babelsbergs Chef. Er setzt ansonsten wie im Hinkampf auf Marcel Schneider, Eugen Burhard (Leicht), Rinat Karimov (Welter), Sadula Abdulai (Mittel) und Vitalius Subacius (Schwer), der gestern noch im heimatlichen Litauen seinen 31. Geburtstag beging. „Wir werdend darauf“, so Mantau, „hier wohl zunächst nur mit einem Glas sprudelnden Wassers anstoßen.“ Mehr zu feiern soll es nach dem Wochenende geben.
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