
© Manfred Thomas
Von Henner Mallwitz: Erneuter Kantersieg
Nach dem gestrigen 6:0-Sieg über den finnischen Vertreter Åland United steht Turbine Potsdam nun im Achtelfinale
Stand:
Der 1. FFC Turbine Potsdam ist gestern mühelos ins Achtelfinale der Champions League eingezogen und damit auf dem besten Weg, den Titel zu verteidigen. Im Karl-Liebknecht-Stadion setzte sich das Team um Trainer Bernd Schröder gegen den finnischen Vertreter Åland United mit 6:0 (4:0) durch, nachdem bereits das Hinspiel vor drei Wochen mit einem 9:0- Kantersieg für Turbine ausgegangen war. Und so blieb den Turbine-Fans unter den immerhin 1450 Zuschauern am Ende einerseits die Freude über den klaren Sieg, andererseits bei so manchem aber die Frage, welchen Stellenwert die Woman’s Champions League hat, wenn es derartige Klassenunterschiede gibt.
Zweifel am Weiterkommen ließ der Deutschen Meister von Beginn an nicht aufkommen. Bereits nach 45 Sekunden hatte Fatmire Bajramaj das Leder im finnischen Kasten versenkt; Inka Wesely baute in der vierten Minute die frühe Führung aus. Nadine Keßler (30.) und Anja Mittag (40.), für die mit der zweiten Halbzeit Yuki Nagasato ins Spiel kam, machten bereits vor dem Pausenpfiff mit ihren Treffern zum 4:0 die Sache klar.
Nach dem Seitenwechsel sorgten Bianca Schmidt (59.) und Babett Peter (68.) schließlich für den Endstand. Die Torflut hätte noch ausgebaut werden können – allerdings blieben zahlreiche Chancen ungenutzt. Eine der größten hatte dabei Corina Schröder, die mit einem straffen Schuss von der Strafraumgrenze nur knapp das Außennetz traf.
Trotz der abermals hohen Niederlage fand Ålands Trainerin Marianne Miettinen lobende Worte für ihr Team. „Wir haben zwar wieder hoch verloren, aber im Gegensatz zum Hinspiel sind wir viel gerannt und haben auch Tore verhindert. Potsdam hat aber auf jeden Fall in dieser Höhe gewonnen“, so die Trainerin. Die frühen Tore seien alles andere als ein guter Start gewesen, doch ihr Team habe vor allem in der zweiten Halbzeit besser ins Spiel gefunden.
Turbine-Coach Bernd Schröder lobte auch – allerdings „die sensationelle Kulisse“. „Damit“, so der Trainer, „hatte ich an einem Mittwochnachmittag nicht gerechnet.“ Von seiner Trainerbank aus sah er „teilweise guten Fußball“, der allerdings auch große Reserven offenbarte. Durch die Auswechslung von Fatmire Bajramaj und Viola Odebrecht in der zweiten Hälfte sei der Spielfluss ein wenig gestört worden. „Aber wir stehen ja noch am Anfang der Championsleague und konzentrieren uns jetzt erst einmal auf die Bundesliga. Leverkusen wird am Sonntag ein ganz schwerer Gegner.“ Auch Turbine-Kapitän Jennifer Zietz zeigte sich zufrieden mit dem Ausgang. „Wir wollten mehr Sicherheit im Spiel, und das ist durch die beiden frühen Tore bestens gelungen.“ Allerdings müsste an der Chancenverwertung noch gearbeitet werden.
In der Runde der besten 16 Mannschaften trifft Turbine entweder auf PAOK Thessaloniki aus Griechenland oder den österreichischen Club SV Neulengbach. Im Hinspiel hatten sich die Griechinnen mit 1:0 durchgesetzt. Das Spiel endete gestern nach Redaktionsschluss. Ziel des Schröder-Teams ist das Finale am 26. Mai in London.
Turbine: Schumann; Wesely, Peter, Henning; Schmidt, Odebrecht (61. Löwenberg), Zietz, Keßler; Kemme, Mittag (46. Nagasato), Bajramaj (61. Schröder).
Henner Mallwitz
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