Landeshauptstadt: Ernüchterung
Groß Glienicke zieht Bilanz der Eingemeindung
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Groß Glienicke - Ernüchterung in Groß Glienicke: Zum Podiumsgespräch „5 Jahre Potsdamer Ortsteile - Wahrnehmung und Wirklichkeit kam am Montagabend neben der Presse lediglich ein einziger Gast. Und der sprach auch gleich aus, was wohl viele Groß Glienicker inzwischen bewegt: „Wir sind vom Ortsbeirat enttäuscht, denn der hat viel hat zu wenig für den Ort erreicht, sagte Rolf Gümpel. Und die Ursache nannte er gleich mit: „Der Ortsbeirat war ja oftmals nur zerstritten, sollte aber im Interesse des Ortsteils mit einer Stimme sprechen. Nur so könne man bei der Stadt etwas erreichen. 30 Jahre lebe er schon hier, sagte der 66-jährige Bauingenieur, doch die Entwicklung seit dem Anschluss an Potsdam sei nur noch schleppend gewesen.
Da wollte Winhold Linnhoff nicht ganz mitgehen. Der 63-jährige Unternehmer lebt seit 1992 in Groß Glienicke, hat sich im Sommer der Wählergemeinschaft „Aktionsbündnis Potsdam Nord/West angeschlossen und kandidiert für den neuen Ortsbeirat. „Es hat sich seit 1990 doch sehr viel getan, widersprach er. Jedoch vermisse auch er eine gewisse Geschlossenheit im Ortsbeirat, ohne die man in der Verwaltung überhaupt nichts erreiche. Horst Heinzel (CDU) konnte als Golmer Vertreter auf solch eine Geschlossenheit in seinem Ortsbeirat verweisen, da man sich in Golm in Grundfragen stets einig sei. Und das habe sich bei Verhandlungen mit der Verwaltung immer ausgezahlt.
Norbert Mensch (CDU) und Andreas Menzel (B90/Grüne) wollten als Gastgeber eigentlich vor den Einwohnern Bilanz ziehen. Denn ihrer Meinung tue sich eine riesige Kluft auf zwischen laut Eingliederungsvertrag versprochenen Mitteln (knapp 6,5 Millionen Euro) und geflossenen Geldern (2,45 Millionen Euro). Dabei berief sich Menzel auch auf Äußerungen von Oberbürgermeister Jann Jakobs auf einer Gemeindevertretersitzung im März 2003. Da habe er für die ersten fünf Jahre öffentlich sieben Millionen Euro versprochen, sagte Menzel.
Zuvor hatten sich Ende März 2003 bei einer Volksabstimmung 82 Prozent der Groß Glienicker für Potsdam bei knapp 50 Prozent Beteiligung entschieden. Mit 1029 stimmten sogar 40,8 Prozent aller Wahlberechtigten für Potsdam und übertrafen damit weit das 25-Prozent-Quorum. „Diese Euphorie ist lange weg, war man sich am Montagabend in Groß Glienicke einig. Gut
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