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Landeshauptstadt: Ersatz für Polizeiwache Babelsberg

Polizeiführung zeigt sich kompromissbereit

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Babelsberg - In der Diskussion um die angekündigte Schließung der Babelsberger Polizeiwache deutet sich eine mögliche Lösung an. Wie Hans-Jürgen Scharfenberg, Fraktionschef der Linken in der Stadtverordnetenversammlung, gestern sagte, sei die Polizeiführung zu einem Kompromiss bereit. Statt der Wache könnte es eine Anlaufstelle für Bürger geben, die die Polizei dann für tägliche Sprechzeiten öffne. Räumlichkeiten dafür seien im Rathaus Babelsberg vorstellbar. Das sei das Ergebnis eines Gesprächs mit Polizeipräsident Arne Feuring, dem neuen Chef der Polizeidirektion West, Peter Meyritz und dem Leiter des Schutzbereichs Potsdam, Ralf Marschall, gewesen. Meyritz hatte kürzlich den PNN gegenüber eine Schließung der Wache im Jahr 2012 in Aussicht gestellt.

Die Umstrukturierungen bei der Polizei dürfen nicht zu Lasten der Sicherheit der Bürger gehen, so Scharfenberg. Er sei deshalb erfreut, dass es bei der Polizei keine Widerstände gegen eine andere Lösung gebe. Eine Entscheidung sei allerdings nicht gefallen. Nun müsse die Stadt Potsdam einbezogen werden. Scharfenberg will das Thema in den nächsten Hauptausschuss einbringen. Forderungen nach dem Erhalt der Wache haben angesichts der laufenden Polizeireform wenig Sinn, so Scharfenberg: „Wir müssen auch den Blick für die Realität haben.“ Wie die künftige Anlaufstelle in Babelsberg organisiert werde, sei Sache der Polizei. „Das muss dann getestet werden, wie das von den Bürgern angenommen wird.“

Zusätzlich soll es ein bis zwei Mal in der Woche Bürgersprechstunden in den Wohngebieten Am Schlaatz und Stern geben, um nach der Schließung der Babelsberger Wache für die Bürger ansprechbar zu sein. Die Babelsberger Wache ist bisher neben Babelsberg auch für die Stadtteile Am Schlaatz, Waldstadt, Stern, Drewitz und Kirchsteigfeld zuständig. Als einzige in Brandenburg soll sie im Zuge der laufenden Polizeireform geschlossen werden. Allerdings ist der Schutzbereich Potsdam landesweit auch der einzige mit zwei Wachen.

Durch die Reform der Brandenburger Polizei gibt es landesweit vier Polizeidirektionen, die den Polizeiinspektionen auf der Ebene der Kreise und kreisfreien Städte übergeordnet sind. Die Inspektionen organisieren den Wach- und Wechseldienst – also die Polizisten, die als Streifen unterwegs sind. Hier soll es durch die Reform zu keinen Einschnitten kommen. Das Gebiet der Babelsberger Wache wird künftig vom Polizeirevier Potsdam Mitte in der Henning-von-Tresckow-Straße im Streifendienst betreut.Marco Zschieck

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