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Lattentreffer. Anja Mittag (links)  hier gegen Marisa Ewers  traf nur die Latte des HSV-Kastens; der Ball sprang auf die Linie. Am verdienten 4:1-Sieg änderte das jedoch nichts.

© Manfred Thomas

Von Henner Mallwitz: Ersehnter Auftaktsieg

Der 1. FFC Turbine Potsdam bezwang den Hamburger SV mit 4:1

Stand:

Nach mehreren Jahren ohne erfolgreichen Saisonauftakt ist dieser den Fußballerinnen des 1. FFC Turbine Potsdam gestern gelungen: Vor 1641 Zuschauern setzte sich das Team um Trainer Bernd Schröder mit 4:1 (1:1) gegen den Hamburger SV durch.

Von Beginn an war die Gastgeberinnen die dominierende Mannschaft – allerdings mangelte es an der Chancenverwertung. Die Hamburgerinnen standen massiv in der eigenen Hälfte, so dass es für die Turbinen kaum ein Durchkommen gab. In der 22. Minute dann fast ein Treffer für die Potsdamerinnen: Anja Mittag verlängerte eine Hereingabe von Fatmire Bajramaj, traf die Unterkante der Latte, und den von der Linie zurückspringen Ball konnte Hamburgs Torfrau Bianca Weech sichern.

Turbine kam den Führungstreffer näher – den sollten allerdings die Gäste erzielen. In der 33. Minute kam Ana Crnogorcevic im Zweikampf mit Babett Peter zu Fall; den fälligen Freistoß aus 17 Metern vor dem Tor verwandelte Carolin Simon direkt. Allerdings dauerte die Freude der Hamburgerinnen nur elf Minuten – dann versenkte Fatmire Bajramaj das Leder aus 20 Metern Entfernung in den gegnerischen Maschen.

In der Halbzeitpause musste Bernd Schröder noch einmal besondere Worte für sein Team gefunden haben, denn das kam mit neuem Ehrgeiz aus der Kabine. Eine Stunde sollte es allerdings bis zur Potsdamer Führung zu sorgen. Die machte Jennifer Zietz vom Elfmeterpunkt aus perfekt, nachdem Aferdita Kameraj in der Mauer stehend den Ball mit der Hand berührt hatte.

Nur neun Minuten später nutzte Bajramaj Unstimmigkeiten in der Hamburger Abwehr und vollendete zum 3:1. Für den 4:1-Erfolg sorgte schließlich Jessica Wich, die den Ball volley aus Nahdistanz unhaltbar für Weech im HSV-Tor unterbrachte. Auch in den Schlussminuten hatte Turbine noch zahlreiche Chancen, die jedoch ungenutzt blieben.

„Wir waren gut vorbereitet, die erste Halbzeit lief allerdings gar nicht nach unseren Wünschen“, sagte Bernd Schröder nach dem Abpfiff. „Seit Jahren gab es mal wieder einen Sieg zum Saisonauftakt. Und dabei hatten wir noch viele tolle Spielerinnen auf der Bank.“ Auch im Tor habe er mit Desirée Schumann und Anna Felicitas Sarholz nahezu ein Luxusproblem – diesmal gab er Schumann den Vorrang. „Eine kreative Mittelfeldspielerin fehlt uns noch“, so der Trainer weiter. Nadine Keßler steht derzeit neben sich und kann nicht ihr eigentliches Leistungsvermögen abrufen. Das wird sich aber sicherlich bald gelegt haben.“ Seine Mannschaft habe ein „gutes Spiel mit tollen Toren“ geboten und dem Publikum gezeigt, „dass wir wieder da sind“.

Hamburgs Trainer Achim Feifel erkannte den Turbine-Sieg auch in der Höhe fair an: „Die hätten sogar noch mehr machen müssen. Das war ein sehr variabler Fußball mit vielen Positionswechseln. Die individuelle Überlegenheit der Turbine-Spielerinnen konnten wir auf die Dauer leider nicht kompensieren.“

Turbine: Schumann; Schmidt, Peter, Henning; Odebrecht, Zietz, Keßler (55. Löwenberg), Kemme (79. Schröder); Mittag, Bajramaj, Nagasato (71. Wich).

Henner Mallwitz

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