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Landeshauptstadt: Erst das Material, dann die Menschen

Umzug der Oberlinklinik am Wochenende: Etwa 90 Patienten wechseln heute und morgen die Zimmer

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Babelsberg – Noch riecht es nicht nach Klinik, sondern nach Farbe. Und der Fußboden in den Fluren ist mit einem Vliesbelag ausgelegt – als Schutz vor Kratzern. Am Wochenende starteten die Mitarbeiter der Oberlinklinik den Umzug in den Neubau in der Garnstraße. 90 Mitarbeiter der orthopädischen Fachklinik kamen deshalb am Samstag zum Helfen.

So war auf Station 2, die nach dem Umzug Station a heißen wird, seit sechs Uhr morgens das komplette Pflegepersonal gleichzeitig im Einsatz. Denn der Umzug wird „bei laufendem Betrieb“ durchgeführt, wie Oberlinsprecherin Wiebke Zielinski betont. „Erst das Material, dann die Menschen“, fasst sie die Strategie zusammen. Während Stationsleiterin Ingelies Freudenburg beim Einordnen der Tablettenschachteln in die Schränke des neuen Dienstzimmers half, sollen die Patienten vom Umzug möglichst wenig merken. Dorothea Gründer zum Beispiel, die wegen einer Bandscheiben-OP in der Klinik liegt, bekam bei der Aufnahme in die Klinik am vergangenen Dienstag eine Information über den Umzug. Sie werde „wie zuhause gepflegt“, sagte sie am Samstag.

Erst heute und morgen soll sie und die anderen Patienten – zusammen etwa 90 – auf ihren Betten in die neuen Zimmer gerollt werden, erklärt Zielinksi. Die Wege sind kurz: Denn der viergeschossige Neubau ist genau genommen ein Anbau ans bisherige Klinikgebäude. Offizielle Eröffnung des Hauses, für den allein das Land Brandenburg nach Zielinskis Angaben 20 Millionen Euro Zuschüsse bezahlt hat, ist am 22. Juni.

Mehr Betten gibt es im Neubau nicht. Und trotzdem werden künftig 45 statt bisher maximal 33 Patienten pro Station betreut. Diese Erhöhung erklärt sich aus der Umstrukturierung, so Zielinski: Aus bisher sechs Stationen werden künftig vier. Die Teams auf den Stationen würden deshalb verstärkt – allerdings ohne Neueinstellungen. Die seien dagegen im Reinigungsdienst vorgesehen: Sechs neue Mitarbeiter und zusätzliche Pauschalkräfte kümmern sich künftig um die Reinigung des insgesamt über 10 000 Quadratmeter großen Hauses. Das sei unter anderem wegen der vielen Sanitärräume notwendig.

Denn erstmals gibt es im Neubau Bad und Toilette für jedes Zimmer – bisher teilten sich die Patienten Sanitäreinrichtungen auf dem Gang, erklärt Zielinski. Auch Aufenthalts- und Warteräume, eine Cafeteria im Erdgeschoss und ein „Raum der Stille“ sind neu. Dort soll es konfessionsungebundene Seelsorgeangebote für Patienten und Mitarbeiter geben. Neu ist auch das Bewegungsbad für die Physiotherapie sowie die Bündelung der Untersuchungsräume auf der ersten Etage.

Laborleiterin Catleen Bonk arbeitete am Samstag bereits im neuen Labor: Der Operationsbetrieb ginge schließlich weiter, erklärte Bonk. Im neuen Labor war es angenehm kühl – dank der Klimaanlage. Die zehn Laboranalysegeräte hätten früher eine „beachtliche Wärme“ entwickelt, so Bonk. Auch im Labor standen noch Kisten und Rollcontainer mit Röhrchen herum.

Denn auch wenn bei Tragen der Kisten zwölf Mitarbeiter einer Umzugsfirma halfen: Für das Einpacken waren die Klinikmitarbeiter selbst zuständig. Dabei hatte jeder sein eigenes System: Die Medikamente auf Station a zum Beispiel verpackten die Schwester alphabetisch. Auf den zusammengeknoteten Plastiktüten mit dutzenden von Schachteln hatten sie jeweils den Anfangsbuchstaben notiert.

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