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Treffsicher wie immer. Genoveva Anonma (links) – hier im Zweikampf mit Münchens Laura Feiersinger – traf gegen Bayern München gleich doppelt. Nun fliegt die 23-Jährige in ihr Heimatland Äquatorial-Guinea, um dort beimAfrika-Cup mitzuspielen.

© Jan Kuppert

Sport: Erst Doppelpack, nun Afrika-Cup

Der 1. FFC Turbine Potsdam gewann mit dem 2:1-Sieg über den FC Bayern München auch das siebte Spiel innerhalb von 22 Tagen

Stand:

„Wir haben ein tolles Frauenfußball-Bundesligaspiel gesehen“, resümierte Bernd Schröder, Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam nach dem Spielabpfiff der Potsdamerinnen am Sonntag gegen den FC Bayern München in der Pressekonferenz. Vor 2700 Zuschauern dominierten die Turbinen das Spiel und gewannen knapp, aber dennoch verdient mit 2:1 (2:0). Damit beendete der amtierende Deutsche Meister die dritte englische Woche infolge mit einem weiteren Sieg. Bis auf das Skandalspiel gegen den 1. FFC Frankfurt (PNN berichteten) konnten sechs von sieben Spielen innerhalb von 22 Tagen gewonnen werden.

Am gestrigen Sonntag musste Münchens Torhüterin Kathrin Längert bereits nach vier Spielminuten hinter sich greifen: Nach einer Hereingabe von Lisa Evans von rechts traf Genoveva Anonma aus sechs Metern zur schnellen Potsdamer Führung. Dann waren es allerdings die vertanen Chancen, die letztendlich das knappe Ergebnis herbeiführten. So traf Yuki Ogimi in der achten Minute nur den Pfosten und den Abpraller setzte Anonma freistehend vor dem Tor über die Querlatte. Antonia Göransson verfehlte knapp (20.), ein Abseitstor von Heleen Jacques (37.) gab Schiedsrichterin Marija Kurtes, die das Spiel souverän leitete, zu Recht nicht, Keelin Winters scheiterte an Keeperin Längert (38.) und auch Anonma vergab gegen die Torfrau (39.) In der 42. Minute zahlten sich die Offensivbemühungen der Potsdamerinnen dann jedoch endlich aus. Wieder war es Anonma, die nach einer Evans-Flanke von rechts am linken Pfosten stand, den Ball im gegnerischen Tor unterbrachte und sich mit einem Doppelpack für die nächsten fünf Spiele nach Afrika verabschiedete, wo sie für ihr Heimatland Äquatorial-Guinea beim Afrika-Cup mitspielt.

Kurz vor der Halbzeitpause hätten die Gastgeberinnen noch auf 3:0 erhöhen können, doch in einer unübersichtlichen Strafraumsituationen bekamen sie den Ball nicht hinter die Linie gedrückt. In den zweiten 45 Minuten flachte das Spiel etwas ab, was sicherlich auch der hohen Belastung der vergangenen Wochen für die Potsdamerinnen, die gegen München auch noch kurzfristig den Ausfall von Kapitänin Tabea Kemme kompensieren mussten und nur mit zwei Auswechselspielerinnen angetreten waren, geschuldet war. So kamen die Pokalsiegerinnen von Trainer Thomas Wörle in der 83. Minute durch ein Tor von Sarah Hagen noch einmal dicht heran. Kurz zuvor hielt Turbine-Torhüterin Alyssa Naeher einen Foul-Elfmeter gegen Hagen, der durch Patricia Haneback verursacht wurde.

Zufrieden sahen beide Trainer in der anschließenden Pressekonferenz dennoch aus. „Wir fahren Jahr für Jahr nach Potsdam, um dazuzulernen“, sagte Wörle nach dem Spiel. „Dieses Jahr sind wir wieder ein Stückchen näher heran gekommen. Es war schön zu merken, dass wir Turbine etwas ins Wanken bringen konnten. Aber Potsdam ist einfach zu stark.“ Mit den drei Punkten mehr auf dem Konto steht Turbine Potsdam weiterhin hinter den Frankfurterinnen auf dem zweiten Tabellenplatz. Das Team von Bernd Schröder hat allerdings noch ein Spiel weniger gespielt.

„Wir sind glücklich, dass wir die stressigen Wochen hinter uns haben“, sagte Hanebeck. „Am Montag steht ein lockeres Training auf dem Plan, dann geht es allerdings gleich wieder in den athletischen Bereich“, blickt Schröder auf die kommenden zwei spielfreien Wochen voraus.

Turbine Potsdam: Naeher; Jaques, Draws, Doorsoun; Cramer, Winters, Hanebeck (85. Andonova), Göransson; Evans, Anonma, Ogimi.

Luisa Müller

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