Von Michael Meyer: Erst England, nun Hertha II
Daniel Frahn will morgen mit dem SV Babelsberg 03 seinen Ex-Verein besiegen
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Daniel Frahn mag Englands Stürmerstar Wayne Rooney. „Von dem hätte ich mir gern ein bisschen was abgeguckt“, sagte der Angreifer des Fußball-Regionalliga- Zweiten SV Babelsberg 03, ehe er gestern Abend mit der gesamten Mannschaft zum Länderspiel Deutschland – England ins Berliner Olympiastadion fuhr. „Aber der ist ja leider verletzt und musste absagen “ Er sehe sich gern den englischen Fußball an, meint Frahn. „Aber in Deutschland wird schneller gespielt – und der Stil liegt mir mehr.“
Nicht mit britischen, sondern mit heimischen Tugenden wollen Frahn & Co. am Freitagabend ihr nächstes Meisterschaftsspiel daheim gegen Hertha BSC II für sich entscheiden. „Ich freue mich schon darauf“, sagt Frahn, der in der Saison 2006/ 07 – vom FC Energie Cottbus gewechselt – für die Herthaner gestürmt war. „Und ich hoffe zeigen zu können, dass ich nicht umsonst im vergangenen Jahr von Berlin zurück nach Potsdam gekommen bin.“ Das wünscht sich auch Babelsbergs Trainer Dietmar Demuth: „Bisher war es in dieser Saison leider so, dass die Jungs ausgerechnet gegen ihre Ex-Vereine nicht ihre besten Spiele gezeigt haben – vielleicht klappt das bei Frahn ja besser.“
Gegen den Tabellen-16. aus der Hauptstadt, der zuletzt durch ein 1:1 zu Hause gegen Spitzenreiter Holstein Kiel aufhorchen ließ, „wollen wir unbedingt gewinnen, um oben dran zu bleiben“, so Demuth. „Schließlich wollen wir den Platz an der Sonne nicht verlieren. Hertha ist aber wie alle zweiten Mannschaften der Bundesligisten spielstark und spielfreudig. Wenn man denen Räume bietet, sind sie stark. Den Zahn muss man ihnen ziehen, indem man körperlich präsent ist.“
Das könnte morgen ein probates Mittel sein. „Wir hatten im Sommer viele Abgänge, und die A-Junioren, die in die Mannschaft kamen, müssen sich immer noch an die rauhe Regionalliga-Luft gewöhnen“, sagt Herthas U23-Trainer Karsten Heine. Der 53-Jährige, der ab Oktober 1997 zwei Jahre Babelsberger Regionalliga-Coach war, freut sich auf seine Rückkehr ins Karl-Liebknecht-Stadion. „Ich denke noch gern an diese Zeit zurück“, erzählt er. „Es war damals für alle Beteiligten eine sehr schwere Zeit mit vielen Turbulenzen, die es zu überstehen gab – und wir haben das Optimale herausgeholt.“
Jetzt will Heine mit seiner jungen Trup- pe unter Flutlicht an die guten Leistungen gegen Kiel anknüpfen. „Wir haben bei einem Aufstiegsfavoriten ja erneut nichts zu verlieren“, meint der Berliner, der weiter auf den verletzten Ante Covic (Schienbeinanbruch) verzichten muss. Dietmar Demuth kann dagegen aus dem Vollen schöpfen: „Die Mannschaft ist komplett, alle 21 Spieler sind an Bord.“ Deren Anschauungsunterricht gestern Abend in Berlin sei aber nur von begrenztem Wert gewesen, glaubt Babelsbergs Trainer. „Wir müssen unsereren eigenen Stil finden.“
Anpfiff ist morgen um 19 Uhr.
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