Landeshauptstadt: Erst Ringer, dann Polizist

Polizeidirektor Ralf Marschall feiert 50. Geburtstag Eigentlich wollte er in einem Job arbeiten, in dem er keine Uniform tragen muss. Aber dann kam alles ganz anders. Nach seiner Sportkarriere als Ringer und Trainer ging Ralf Marschall Anfang der Achtzigerjahre zur Kriminalpolizei. Heute ist er Polizeidirektor und Leiter des Schutzbereiches Potsdam und trägt ganz selbstverständlich die olivgrünen Hosen und das gelbliche Hemd der Polizei. Mittlerweile hat er sich daran gewöhnt, erzählt er. Die Uniform ist für ihn auch eine Frage der Identifikation geworden. Heute feiert der Polizeidirektor seinen 50. Geburtstag. Als Sachbearbeiter hat Marschall bei der Kripo angefangen. Er brachte es bis zum Leiter der Kriminalpolizei in Zossen. Ab 1991 leitete er den Schutzbereich Teltow-Fläming, 2001 übernahm er den Schutzbereich Potsdam. Seine Sekretärin hat alles vorbereitet. Wenn er morgens um halb 8 ins Büro kommt, steht der Teller mit den Keksen auf dem Schreibtisch, der Kaffee mit den zwei Zuckerwürfeln ist fertig. Dann kann der Tag beginnen, Marschall arbeitet daran, die Polizeistruktur zu reformieren, plant Einsätze, nimmt an der Sicherheitskonferenz teil, repräsentiert. Man sieht dem drahtigen Mann nicht an, dass er gerne nascht. Er treibt viel Sport, erzählt Marschall. Er wohnt in Thyrow. Bei schönem Wetter fährt er die 26 Kilometer zur Arbeit mit dem Rennrad. Am Wochenende radelt er manchmal 100 bis 150 Kilometer. Er fühlt sich wohl in Thyrow. Dort hat er mit seiner Frau ein Haus gebaut, es gibt viel Natur, Berlin ist gut erreichbar und besonders gefällt ihm, dass sich das Dorf seit der Wende enorm entwickelt habe, kulturell, politisch, wirtschaftlich. Es gibt sogar ein Gemeindezentrum. Und Marschall ist fest eingebunden in die Dorfstruktur, er ist Stadtverordneter und Vorsitzender des Bauausschusses in Trebbin und Mitglied des Ortsbeirates Thyrow. Nur die Tochter und seinen Enkel hätte er gern näher bei sich. Sie wohnen im fernen Bayern. Marion Hartig