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Sport: Erstaunliche Kopfbälle

Anja Mittag traf in Portugal für Deutschland und hofft nun auf positive Impulse für ihr Spiel für Turbine

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Anja Mittag strahlte nach dem Abpfiff über das ganze Gesicht und war fast schon euphorisch. „Endlich hat es mal geklappt. Mir ist ein großer Stein vom Herzen gefallen“, sagte die Stürmerin des FFC Turbine Potsdam am Montagabend nach dem 3:0 (2:0)-Sieg der deutschen Fußballerinnen über Dänemark in ihrem dritten Gruppenspiel des Algarve-Cups.

Mit dem Führungstor (16.) und der entscheidenden Aktion, die zum 2:0 führte (44.), hatte Mittag in Vila Real de San Antonio entscheidenden Anteil am ersten Sieg des Welt- und Europameisters in diesem WM-Jahr nach Niederlagen in Portugal zuvor gegen Norwegen (1:2) und Frankreich (0:1). „Wir wollten auf keinen Fall zum dritten Mal verlieren. Nicht auszudenken, was dann los gewesen wäre“, erzählte die Potsdamerin nach dem Abpfiff. „Wir haben vor dem Spiel gegen Dänemark als Mannschaft lange zusammengesessen und uns dabei vorgenommen, unbedingt diese drei Punkte zu holen. Und auf dem Platz hat man diesen Willen dann gespürt.“ DFB-Trainerin Silvia Neid lobte denn auch sie und 3:0-Torschützin Melanie Behringer aus Freiburg besonders: „Die Tore werden beiden gut tun.“

Bei ihrem 1:0 – dem ersten Tor der DFB-Elf in diesem Jahr aus dem Spiel heraus – hatte Anja Mittag auch Glück. Mit dem Rücken zum dänischen Gehäuse stehend köpfte sie nach einer Flanke Kerstin Stegemanns das Leder aus spitzem rechtem Winkel über die sichtlich überraschte Torfrau Tine Cederkvist vom vorerst letzten Potsdamer UEFA-Cup-Gegner Bröndby Kopenhagen hinweg in die Maschen. „Dieser Treffer hat mich besonders gefreut, weil es eigentlich gar kein Tor werden solle“, gestand die 21-Jährige später. „Ich wollte den Ball auf den zweiten Pfosten verlängern. Um so schöner, dass er direkt rein ging.“ Das 2:0 muss sie sich zumindest laut offizieller Statistik mit Cederkvist teilen: Nach einer erneuten Stegemann-Vorlage köpfte Mittag an die Lattenunterkante, und der nach unten prallende Ball wurde von der Hacke der Torfrau über die Linie gelenkt. „Diese Kopfbälle waren schon erstaunlich“, meinte die Turbine-Kickerin, „Dafür, dass ich eine totale Kopfball-Lusche bin, war es doch ganz gut.“ Sie hatte kurz vor Spielschluss sogar die Chance zum 4:0, traf aus kurzer Distanz den Ball aber nicht richtig. „Da wollte ich es zu gut machen. Für mich war der Ball schon im Tor – deshalb habe ich die Situation vielleicht ein bisschen zu leicht genommen.“

Anja Mittag verhehlte nicht, dass ihr die Partie gegen Dänemark viel Spaß gemacht habe, „weil ich nicht hinter den Spitzen, sondern ganz vorn spielte. Da habe ich mich richtig wohl gefühlt, und das hat man, glaube ich, auch gemerkt.“ Nun hoffe sie, dass der Knoten geplatzt sei und sie ihre Torgefahr „auch in meinem Potsdamer Verein positiv umsetzen kann“. Zunächst aber steht heute für das DFB-Team um 11.30 Uhr in Olhao noch das Spiel um Platz sieben gegen Italien an.

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