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Landeshauptstadt: Erste Ausstellung über von Arnim Industrieclub öffnet Tür: Porträt, gezeichnet von Stüler, wird am Tag des Offenen Denkmals gezeigt

Ein Porträt Ferdinand von Arnims soll am Tag des Offenen Denkmals erstmalig ausgestellt werden. Es zeigt den Baumeister und Schinkel-Schüler gemeinsam mit seiner Frau, gezeichnet hat es Friedrich August Stüler.

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Ein Porträt Ferdinand von Arnims soll am Tag des Offenen Denkmals erstmalig ausgestellt werden. Es zeigt den Baumeister und Schinkel-Schüler gemeinsam mit seiner Frau, gezeichnet hat es Friedrich August Stüler. Dass es überhaupt ein solches Bild von Ferdinand von Arnim gibt, war bislang nur wenigen bekannt. Die Öffentlichkeit soll es noch nie gesehen haben. In Baden-Baden hängt es in Privatbesitz der Urenkelin von Arnims. Sie will bis zum 10. September eine Reproduktion nach Potsdam schicken. Um eine Ausstellung über die Werke von Arnims zu bereichern, die im Hause des Baumeister – Villa Arnim in der Weinbergstraße 20 Ecke Schopenhauerstraße – aufgebaut wird.

Das Haus mit klassizistischen Formen, in dem heute der Industrieclub Potsdam sitzt und das der Firma Semmelhaack gehört, wir am 10. September auch erstmalig seine Tore für die Öffentlichkeit öffnen. Dann erhalten die Besucher am Tag des Offenen Denkmals einen Eindruck sowohl von den Salons im Haus als auch von der annähernd historisch wiederhergestellten Gartenanlage. „Die Denkmalpflege hat uns mehrfach gebeten, das Haus zu öffnen“, sagte der Vereinsvorsitzende Gerhard Lehmann. Nun wird mit einem entsprechenden Ansturm am Tag des Offenen Denkmals gerechnet.

Gerhard Lehmann, Inhaber der gleichnamigen Film- und Videountertitelung AG in Babelsberg, hat den Vereinsvorsitz vor drei Monaten von Hans-Peter Rheinheimer übernommen. Sein Ziel ist nun: Mehr Öffentlichkeit in der Villa Arnim durch regelmäßige Veranstaltungen für alle Interessierten. Die Klubveranstaltungen für die derzeit 115 Mitglieder werde es aber weiter geben: Zuletzt sei „Schraubenkönig“ Adolf Würth in Potsdam gewesen und habe über seine Geschichte vom Laden mit zwei Angestellten bis hin zum Unternehmen mit acht Milliarden Euro Umsatz im Jahr berichtet. Mitglied im „Industrieklub Potsdam Christian Peter Wilhelm Beuth“ e.V., wie er korrekt heißt, können übrigens Führungskräfte aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur werden. Neben vielen ortsansässigen Unternehmen sind auch die „Großen“ wie BASF, PCK Schwedt und Daimler Chrysler Mitglied im Industrieklub.

Der Klub selber unterstütze Projekte vor allem ideell, sagte Gerhard Lehmann gestern bei der Vorstellung des Hauses. Beispielsweise veranstalte der Industrieklub im Herbst die Initiative „Schüler im Chefsessel“, bei der etwa 25 Gymnasiasten aus Potsdam einen Tag lang einen Firmenchef begleiten werden. Oder wie die Arbeiten von Jessica Hänsel, die im Rahmen ihrer studienbeschließenden Magisterarbeit über Ferdinand von Arnim die Ausstellung mit Hilfe des Klubs aufbaut. Inzwischen habe sie bislang unveröffentlichte Werke entdeckt, die reproduziert worden sind oder noch werden sollen, um nicht gänzlich in den verschiedensten Privatgemächern zu verschwinden. Jedoch sei von Arnim als einer der Schinkel-Schüler weniger bekannt als Ludwig Persius und Stüler, da er mehr gebaut als entworfen habe, so Jessica Hänsel. Von Arnim – geboren 1814, gestorben 23. März 1866 in Berlin – hat aber auch in Potsdam Spuren hinterlassen: Er baute mit Persius an der Heilandskirche und später an der Friedenskirche, die Leichenhalle auf dem Alten Friedhof stammt ebenfalls aus seiner Feder. Und für die Friedenskirche habe er sogar einen eigenen Entwurf erstellt, so Jessica Hänsel. Der soll am 10. September erstmalig öffentlich gezeigt werden.

Der Klub in Internet:

www.industrieclub-potsdam.de

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