zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Erste deutsch- russische Kita geplant

Standort für bilinguale Einrichtung noch offen

Stand:

An die folgende Generation wird der Anspruch auf die Fähigkeit, zunehmend internationale Netzwerke zu bilden, erhoben. Mindestens zwei Sprachen fließend sprechen zu können, das scheint bereits heute eine Voraussetzung zu sein. „Je früher ein Mensch mit einer Sprache konfrontiert wird, umso besser wird er diese lernen können – Kinder bis sechs Jahren lernen die Sprache sogar noch unbewusst“, sagt Natalia Seydel, eine aus Russland stammende Diplom Pädagogin und Diplom-Soziologin.

Im Herbst 2008, so plant die 37-jährige Akademikerin, die in Deutschland studiert hat, werde sie eine bilinguale, deutsch-russische Kita in Potsdam eröffnen. Stützen will sie sich dabei auf das Konzept der „Immersion“. Das bedeutet, dass die Kinder die Sprache unbewusst sowie in Situationen des Alltags und des täglichen Lebens lernen sollen. Dabei werde sie das Prinzip „Eine Erzieherin - Eine Sprache“ anwenden, sagt Seydel. Die Kinder sollen dabei erlernen, mit wem sie in welcher Sprache sprechen können. Das verhindere, dass die Kinder ein „Mischmasch“ lernen und so im schlimmsten Fall keine Sprache richtig sprechen würden. Zwang wird bei Natalia Seydel klein geschrieben. Sie selbst habe das russische Vorschulsystem erlebt und als sehr streng und leistungsorientiert empfunden. In das Konzept der bilingualen Kita möchte sie das Beste aus diesem System und das Beste aus der deutschen Vorschule integrieren: „Die Kinder müssen gefördert werden, auch individuell, das aber spielerisch und ohne Zwang“, sagt sie. Die bilinguale Spracherziehung sei sehr förderlich für die kognitive Entwicklung des Kindes. Auch ihre eigenen drei Kinder erziehen sie und ihr deutscher Mann zweisprachig. Seit September 2007 führt Natalia Seydel bereits eine deutsch-russische Kita in Berlin. Dort habe sie bisher nur positive Reaktionen bekommen und große Fortschritte bei der Sprachentwicklung der Kinder erzielen können.

Für die Potsdamer Kita wünscht sich Natalia Seydel, dass sowohl russische als auch rein deutsche Familien Interesse an ihrem Konzept zeigen. Die russische Sprache hält sie für sehr wichtig heutzutage. „Ich wünsche mir, dass diese Sprache in den kommenden Jahren auch ein Stück weit an Beliebtheit gewinnt“, hofft Natalia Seydel. Der Ort für die Kita sei noch nicht abschließend geklärt, gern würde sie die Einrichtung aber in der Berliner Straße eröffnen.Sabine Blumrich

Anmelden können Eltern ihre Kinder bereits jetzt unter (030) 916 19 84, unter (0172) 64 00 775 oder per Mail: natalia_seydel@yahoo.de.

Sabine Blumrich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })