Landeshauptstadt: Erste Potsdamer Ein-Euro-Jobs Arbeitsagentur zählt weniger Arbeitslose, zu wenige Azubi-Stellen und fehlende ALG-II-Anträge
In der Stadt Potsdam waren im September 15480 Menschen arbeitslos, 218 weniger als im August. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 11,2 Prozent, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam, Barbara Teismann, gestern bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarkt-Daten.
Stand:
In der Stadt Potsdam waren im September 15480 Menschen arbeitslos, 218 weniger als im August. Das entspricht einer Arbeitslosenquote von 11,2 Prozent, berichtete die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Potsdam, Barbara Teismann, gestern bei der Vorstellung der aktuellen Arbeitsmarkt-Daten. Die Quote ist gleich hoch wie im September vergangenen Jahres. Im Großraum Potsdam, zu dem die Landeshauptstadt, Brandenburg, Belzig, Zossen, Königs Wusterhausen und Luckenwalde gehören, haben sich 50047 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 533 weniger als im August. Damit liegt die Quote bei 13,9 Prozent und 0,5 Prozent niedriger als im September 2003. 533 Bewerbern konnte kein Ausbildungsplatz vermittelt werden. 46,2 Prozent der Arbeitslosengeld-II-Anträge (ALG-II) sind inzwischen bei der Agentur eingegangen. In einem Pilotprojekt wurden die ersten 1450 Ein-Euro-Jobs vermittelt. Seit dem 1. Oktober sind Langzeitarbeitslose und Sozialhilfeempfänger in gemeinnützigen Einrichtungen, in Schulen und Begegnungsstätten, tätig. Arbeitslose Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist nach wie vor schwierig, stellte Teismann fest: „Die kleinen Impulse konjunktureller Entwicklung werden sich erst 2005 auswirken.“ Bemerkenswert sei die Fluktuation. Während 7633 Frauen und Männer im Großraum Potsdam im September ihre Arbeit verloren, fanden 3290 einen Job, 4876 verabschiedeten sich aus der Arbeitslosigkeit in Aus- und Weiterbildung und „sonstige Nichterwerbstätigkeit“. Es bestätigte sich, wie in den letzten Monaten, dass der Dienstleistungsbereich keinen Umschwung bringt. 2499 Frauen und Männer aus der Branche sind seit September ohne Job. Dem stehen 1325 der Agentur gemeldete, offene Stellen gegenüber, 840 weniger als im Vorjahr. Insgesamt wurden von Januar bis September 16000 freie Arbeitsplätze gemeldet, 7000 weniger als 2004. In diesem Monat hat die Agentur 2222 Angebote in ihrem Pool. Ausbildungsplätze Die Agentur hat in Potsdam und Umland 5236 Ausbildungsstellen vermittelt, teilte Dieter Ecker-Lassner, Geschäftsführer operativer Bereich, mit. Im Vorjahr waren es 107 mehr. 3037 Jugendliche davon lernen in Betrieben. Die übrigen 2199 Plätze kommen aus staatlichen Sonderprogrammen. Durch das Ausbildungsplatz-Programm Ost beispielsweise entstanden 1149 Plätze, 588 betriebsnah, 561 überbetrieblich in Kooperation mit Kammern, Verbänden, Unternehmen. Auffällig viele Bewerber, 25,47 Prozent, hatten keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss, sagte Ecker-Lassner. Die Zahl liegt leicht über dem Vergleichswert von 2003. Arbeitslosengeld II Auf 31070 potenzielle ALG-II-Anträge wartet die Agentur, 14 362 sind bereits eingegangen, berichtet Kundenbereichsleiter Wolf Rüdiger Kuhn. Nur wenn die Daten pünktlich erfasst werden, ist die pünktliche Zahlung am 1. Januar 2005 gewährleistet. „Die Technik funktioniert, sie hat viele Probeläufe hinter sich“, berichtete Kuhn. Die Agentur berücksichtigt bei der Vermittlung der Ein-Euro-Jobs die beruflichen und persönlichen Voraussetzungen von Langzeitarbeitslosen und Sozialhilfeempfängern. Die gemeinnützigen Tätigkeiten werden zusätzlich zu den gezahlten Leistungen vergütet. Bei den jüngst gestarteten Ein-Euro-Pilot-Jobs arbeitete die Agentur mit mehr als 60 von der Stadt empfohlenen Trägern zusammen, die Erfahrungen mit arbeitenden Sozialhilfeempfängern haben. Neben der Arbeit steht bei den Jobs Bildung auf dem Programm, EDV-Kurse, PR-Mitarbeit, Bewerbungstraining. Die Agentur übernimmt die Kosten, die im Durchschnitt bei 90 bis 200 Euro liegen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: