Landeshauptstadt: Erste Schritte im OB-Wahlkampf Barbara Richstein
lernt Potsdam kennen
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Drewitz / Schlaatz - Bei der wichtigsten Forderung der Arche-Mitarbeiter beginnt die Oberbürgermeister-Kandidatin der Potsdamer CDU, Barbara Richstein, dann doch inhaltlich zu schwimmen. Als Vertreter des christlichen Kinderhilfswerks „Die Arche“ gestern ihre Hauptforderung nach kostenlosem Mittagessen für alle Schüler aufmachen, reagiert die Christdemokratin erst einmal nicht. Auf Nachfrage versucht sie zu lavieren: „Das ist ein heikles Thema“, hebt Richstein an. „Einerseits sehen wir die Notwendigkeit, wenn Kinder nichts zu essen bekommen.“ Andererseits sehe sie auch immer die angespannte Haushaltslage der Stadt. Fazit: Keine Positionierung zu dem bereits heiß diskutierten Thema.
Doch geht es Barbara Richstein derzeit weniger um „Patentlösungen“, wie sie selbst sagt. Sie will Potsdam kennen lernen, Sorgen von Einwohnern, Stadtteilen und Einrichtungen erkennen und erfahren. Und sie wirkt ehrlich interessiert, nicht nur in der Drewitzer „Arche“, die täglich für 200 Kinder ein kostenloses Mittagessen anbietet und für bis zu 60 Kinder am Tag Nachmittagsbetreuung anbietet. Das „Arche“-Engagement wird von Richstein auch auf der Diskussion im Bürgerhaus am Schlaatz gelobt. Dort haben sich Vertreter von Sozialträgern und Verbänden eingefunden, die ihrerseits Nöte artikulieren. Richstein hört zu, nimmt mit, notiert. Die Kopfsteinpflasterproblematik mit Einwänden von Behinderten wird ebenso angesprochen wie fehlender Wohnraum zu bezahlbaren Mieten. Auch die stadtteilnahe Versorgung mit Supermärkten erhält Raum im Gespräch. Hier bekommt Richstein Tipps von einem amtierenden Oberbürgermeister: Das CDU-Stadtoberhaupt von Aachen, Marcel Philipp, ist auf Einladung von CDU-Kreischefin Katherina Reiche bei Richsteins Tour durch Drewitz und den Schlaatz dabei und empfiehlt ein Nahversorgungskonzept. Richstein nimmt die Anregung mit: Durch vernünftige Planungen könnten Standorte an Attraktivität gewinnen.
Und schließlich hat Barbara Richstein doch noch eine Antwort auf das kostenlose Mittagessen in Potsdam: Das Schulobst-Konzept der Europäischen Union. Das Land hatte das Programm, bei dem Schüler mindestens einmal pro Woche kostenlos Obst bekommen sollen, wegen zu viel Bürokratie abgelehnt und auf das eigene Biobrotbox-Projekt verwiesen. „Ich werde mich dafür einsetzen, dass Potsdam die Landesregierung drängt, das Schulobst-Konzept umzusetzen. Das ist ein erster Schritt“, macht Richstein ihren ersten Schritt zu konkreten Positionen im OB-Wahlkampf.Kay Grimmer
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