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Landeshauptstadt: Erste Zeugen nach Bootsunglück vernommen

Polizei verzichtet auf Bildung von Ermittlungsgruppe / Keine Stellungnahme zu Vorwürfen gegen Retter

Stand:

Marquardt - Nach dem tragischen Bootsunglück auf dem Schlänitzsee hat die Polizei inzwischen sechs Zeugen vernommen, um den Unfall aufzuklären. „Aus ermittlungstaktischen Gründen wollen wir zunächst aber keine Angaben zur Unfallursache machen“, sagte gestern Polizeisprecherin Ingrid Schwarz. Zugleich bestätigte die Sprecherin, dass obwohl das Unglück mit zwei getöteten Frauen zu den folgenreichsten Unfällen der vergangenen Jahre in Potsdam zählt, es keine Ermittlergruppe gibt und somit nur einzelne Polizisten mit der Aufklärung betraut sind. „Das haben wir mit der Staatsanwaltschaft und der Wasserschutzpolizei so entschieden“, so Schwarz. Nach der Kollision zwischen einem Güterschiff und einem Sportboot wird gegen den Kapitän des Frachters wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt.

Nicht bewerten wollte die Polizei gestern die Vorwürfe, es habe – auch von Rettern selbst verschuldete – Verzögerungen beim Rettungseinsatz gegeben. Augenzeugen hatten geschildert, die Feuerwehr hätte den Unglücksort nur unter Schwierigkeiten erreichen können, weil parkende Autos die Straßen blockierten. Ebenso gibt es den Vorwurf von einem Zeuge, der Einsatz sei unkoordiniert verlaufen. Schwarz räumte ein, dass erste Taucher erst 40 bis 45 Minuten nach dem Notruf vor Ort waren. Allerdings sollen zuvor schon Rettungsschwimmer nach dem Wrack getaucht haben. Henri Kramer

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