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Sport: Erstem Weltrekord soll Paralympics-Start folgen
Torben Schmidtke vom SC Potsdam schwimmt ab Sonntag um das Ticket nach London
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Sein erster Weltrekord tat Torben Schmidtkes Seele gut. „Endlich habe ich allen bewiesen, wie schnell ich sein kann“, sagt der Schwimmer zu seinen 39,03 Sekunden über 50 Meter Brust, in denen er bei den Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften der Behinderten am vergangenen Wochenende in Remscheid Gold in der Schadensklasse SB 6 gewann (PNN berichteten). „Das ist nach den Europameisterschaften, die nicht so gut wie gehofft liefen, ein Mutmacher für die neue Saison.“ In der will Schmidtke, der ab heutigem Donnerstag für den SC Potsdam durch das Wasser gleitet, bei den Paralympischen Spielen 2012 für Deutschland antreten. Auch Rio de Janeiro 2016 ist sein Ziel.
Die erste Chance, sich das Ticket nach London zu erkämpfen, hat der Körperbehinderte mit verkürzten Beinen bereits am kommenden Wochenende. Dann wird Schmidtke beim Schwimm-Meeting der SG Schöneberg auf der Langbahn versuchen, über 100 Meter Brust die Paralympics-Normzeit von 1:30,90 Minuten zu unterbieten. „Bei den Landesmeisterschaften Anfang Oktober bin ich meine derzeitige Bestzeit von 1:30,60 geschwommen, aber der Qualifikations- Zeitraum für London beginnt erst am 1. Dezember“, erklärt der 22-Jährige, der seit acht Jahren leistungssportlich schwimmt und bei den diesjährigen EM in Berlin Fünfter über seine Paradestrecke geworden war. Damit hatte er im Kampf mit einem Großteil der Weltelite Rang vier, mit dem er Bundeskader geblieben wäre, knapp verpasst. „Jetzt in Remscheid aber hat Torben seinen deutschen Konkurrenten Christoph Burkhard aus Reutlingen um zwei Hundertstelsekunden geschlagen, der im Juli in Berlin EM-Dritter wurde und den bisherigen Weltrekord von 39,20 Sekunden 2009 aufgestellt hatte, als auch die Behinderten mit den Wunderanzügen schwammen“, erzählt seine Trainerin Dörte Paschke. „Das wird ihn Zuversicht für die nächsten Aufgaben geben.“
Sicher ist sich Torben Schmidtke, der beruflich in der EDV-Abteilung des Klinikums „Ernst von Bergmann“ tätig ist, allerdings nicht, eine Woche nach den Kurzbahn-Titelkämpfen gleich im ersten Anlauf das Ticket nach London zu ergattern. Am Sonntag wird er nämlich bereits Wettkämpfe über 50 und 100 Meter Freistil sowie 50 Meter Brust in Armen und Beinen haben, ehe die 100 Meter Brust anstehen. „Ich fühle mich derzeit noch ein bisschen fest. Wenn es jetzt nicht klappen sollte, habe ich aber in zwei Wochen wieder die Gelegenheit dazu“, meint der gebürtige Schweriner, der bislang für die HSG Greifswald schwamm und im Frühjahr seiner Trainerin nach Potsdam folgte. „Dann versuche ich es beim Weihnachts- Schwimmfest der Nichtbehinderten im Berliner Europasportpark an der Landsberger Allee erneut.“ Michael Meyer
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