Landeshauptstadt: Erster Preis für Zimtzicken
Mieterclub Schilhof 20 für Arbeit ausgezeichnet
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Die jungen Patinnen des Mädchentreffs Zimtzicken haben den Integrationspreis der Landeshauptstadt gewonnen. Oberbürgermeister Jann Jakobs hat den mit insgesamt 1000 Euro dotierten Preis zum Abschluss der Interkulturellen Woche übergeben. Elf Projekte hatten sich beworben. Platz 2 ging an den Mieterclub Schilfhof 20, der 92 Mietparteien von drei Kontinenten und sieben Nationen umfasst. Den 3. Preis erhielt das Ensemble Singende Senioren des Begegnungszentrums der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland. Mit der Auslobung des Preises verfolgt die Stadt das Ziel, besondere Leistungen auf dem Gebiet der Integration zu würdigen.
Bei den Zimtzicken konnten sich Mädchen im Alter von acht bis 18 Jahren, egal welcher Herkunft, um eine Patenschaft über ein anderes Mädchen bewerben. Wichtig war, dass dessen Eltern aus einem anderen Kulturkreis kommen und man so voneinander lernen konnte. 21 solcher Patenschaften entstanden und wurden über ein Jahr gepflegt. Die 15-jährige Vietnamesin Phuong Dung Nguyen hatte sich zum Beispiel mit der Studentin Verena zusammengetan und sie erzählt: „Ich habe sehr viel über meine vietnamesischen Wurzeln gelernt, auch wenn ich Deutschland inzwischen als meine Heimat ansehe.“ Sie sei aber auch mit deutschen Traditionen wie Weihnachten stärker in Verbindung gekommen. 42 Mädchen lernten so von einander und was Weltoffenheit bedeutet. Als Vermittler betätigten sich die Zimtzicken-Betreuerinnen Vera Spatz und Than Huyen Nguyen. Beide nahmen gestern auch gemeinsam den Preis entgegen.
Den zweiten erhielt die Mietergemeinschaft im Hochhaus Schilfhof 20. Dort ist es dem Mieterclub unter der Leitung von Gudrun Stachowitz und Petra Sell zu verdanken, dass Menschen aus sieben Nationen nicht übereinander, sondern miteinander reden. Was durch vier energische Frauen begann, wird nun durch etwa 30 aktive Mieterclub-Mitglieder fortgesetzt. Vor allem die Kinder profitieren von Festen und Ausflügen, aber auch die Erwachsenen feiern gemeinsam und helfen sich bei Behördengängen und anderen Alltagsproblemen.
Den Sonderpreis der Pro Potsdam von 500 Euro erhielt die Schule der Künste InteGrazia. Deren Leiterin Alice Keiler bezeichnete sich selbst als Alice im Wunderland. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt bei der Vermittlung der russischen Kultur. Auf dem Lehrplan stehen Kunst, Musik und Weltliteratur, Theater, Tanz und Modedesign und es entstehen Theaterstücke und Musicals, die an unterschiedlichen Orten aufgeführt werden. Träger ist der Verein Semljaki. Hella Dittfeld
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