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Familienbild mit Gold. Ronald Verch mit Freundin Lisa und Lionel.

© Meyer

Sport: Erstmals eigene Hymne gehört

Ronald Verch ist Kanu-Aufsteiger – und Europameister

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Der Aufsteiger dieses Kanu-Frühjahrs heißt Ronald Verch. Vor drei Wochen wusste der Potsdamer Canadier-Spezialist noch gar nicht, dass er bei den Europameisterschaften auf dem Beetzsee mitpaddeln würde – und am Samstag holte er mit dem Vierer über 1000 Meter überraschend Gold. Im Endspurt wurden Ungarn und Russland auf die Plätze verwiesen. „Jetzt durfte ich erstmals für mich die eigene Nationalhymne hören – ein tolles Gefühl“, erzählte der 23-Jährige nach der Siegerehrung. „Bei den Junioren und in der U23 hatte ich in der Vergangenheit zweimal Silber und einmal Bronze gewonnen. Und nun Gold. Einfach super!“

Vor einigen Wochen hatte Verch schon mit dem Kapitel EM abgeschlossen. Krankheitsbedingt war er nicht wie erhofft in die Saison gestartet, doch weil die bei den EM im Zweier-Canadier startenden Kanuten nicht auch die Vierer paddeln wollten, wurde der Potsdamer nachträglich zu Testfahrten ins Trainingslager Kienbaum eingeladen, wo er sich durchsetzte und zu Chris Wend (Magdeburg), Thomas Lück und Erik Rebstock (beide Neubrandenburg) in den C4 für den Kilometer rückte. „Bei den Messbootfahrten über 1000 Meter sind die vier eine Art Weltrekord gefahren, deshalb hatte ich sie jetzt hier schon ziemlich weit vorn erwartet“, erklärte Jens Kahl, der Sportdirektor des Deutschen Kanu-Verbandes, nun am Beetzseeufer. „Aber der Titelgewinn war trotzdem überraschend.“

„Es lief bestens. Wir sind richtig gut vom Start weggekommen und auf der Strecke unser Ding gefahren“, sprudelte es nach der Gold-Fahrt aus Ronald Verch, der nun auch zu den WM im kanadischen Dartmouth will, heraus. Die tolle Stimmung auf den Tribünen habe dabei geholfen. „Das hat im Unterbewusstsein noch mal motiviert“, meint Verch, dessen ganze Familie zum Anfeuern aus Potsdam gekommen war. „War das aufregend. Mit einer Medaille hatte ich gerechnet, mit Gold nicht“, meinte Freundin Lisa, die mit dem gemeinsamen sechsmonatigen Söhnchen Lionel am Ufer fiebert hatte. M. M.

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