Landeshauptstadt: Erstwünsche ausgezählt
Marie-Curie, Luxemburg und Espengrund noch mit Chancen
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Marie-Curie, Luxemburg und Espengrund noch mit Chancen Potsdam hat gewählt. Ohne die Stimmen aus dem Umland haben die Schulen der Landeshauptstadt seit gestern die ersten Ergebnisse der Ü7-Verfahrens auf dem Tisch. Dabei wählen Eltern von Schülern der sechsten Klasse mit einem Erst- und einem Zweitwunsch die weiterführende Schule ihrer Kinder. Während die drei Realschulen Käthe- Kollwitz, Carl-Friedrich-Benz und Waldschule Groß Glienicke nach Aussagen der Schulleiter schon nach der ersten Auswertung alle eine Zweizügigkeit gesichert haben, sind die ursprünglich von Schließungsplänen der Stadtverwaltung betroffenen Schulen Rosa-Luxemburg- und Marie-Curie- Gesamtschule sowie Espengrund-Gymnasium unterangewählt. Sollten sie die vom Bildungsministerium als Minimum geforderten 40 Anmeldungen nicht bekommen, droht jedoch nicht sofort die Schließung. Sie können sich, so lange es keinen anderweitigen Stadtverordnetenbeschluss gibt, im kommenden Jahr wieder am Ü7-Verfahren beteiligen. Der Gesamtschule Fahrland droht hingegen das Aus. Aus der Schulverwaltung heißt es dazu, dass ohne die vollständige Auswertung von Erst- und Zweitwünschen, das in den letzten Jahren steigende Anwahlverhalten aus Umlandgemeinden sowie den Zuweisungen keine Aussagen über die Eröffnung von siebenten Klassen, die das Schulamt beschließt, gemacht werden können. Dennoch zeichnet sich in den Gesamtschulen mit Sekundarstufe II trotz der geburtenschwachen Jahrgänge ein Platzmangel ab. Denn sowohl die Voltaire-, Lenné- (jeweils mehr als 100 Erstwünsche) und Steuben-Schule (85 plus acht Integrationsschüler) haben ihre im Schulentwicklungsplan festgelegte Dreizügigkeit bereits gesichert. Einzig die Goethe-Gesamtschule in Babelsberg hat mit bisher knapp über 60 Anmeldungen noch leichte Kapazitäten, eine Zweizügigkeit ist jedoch bereits garantiert. Zumal die Voltaire-Gesamtschule mehr als die Hälfte der Erstwünsche abweisen muss, denn durch den Schulversuch 6+6 können künftig nur Schüler für zwei weitere 7. Klassen aufgenommen werden. Über die Zuweisung von Schülern – das passiert, sollte sowohl deren Erst- als auch Zweitwunsch nicht realisiert werden können – entscheidet dann das staatliche Schulamt in Brandenburg/Havel. Schülern, die ein Gymnasiumsplatz wünschen, müsse dieser laut Schulverwaltung aber angeboten werden. Die fünf staatlichen Gymnasien der Stadt sind im Verhältnis wie in den vergangenen Jahren angewählt worden. Meldeten sich für das Einstein-Gymnasium bislang mehr als einhundert Schüler für die 84 Plätze, sind es bei den Standorten Leibniz und Espengrund bislang erst die Hälfte beziehungsweise ein Viertel der benötigten 40 Schüler. „Aus eigener Kraft können wir es nicht mehr schaffen“, sagte Jörg Prenzlow, Schulleiter des Espengrund-Gymnasiums, nach der ersten Zählung und hofft auf Schüler aus dem Umland sowie Zuweisungen. Laut Schulverwaltungsamt werden jedoch erst die Reihen des Leibniz-Gymnasiums gefüllt, da dort der Schulversuch 4+8 den Bestand des Standortes samt der geforderten Dreizügigkeit sichert. Die beiden anderen Gymnasien Humboldt und Helmholtz sind ebenfalls ausreichend mit Erstwünschen versorgt. Bei den Gesamtschulen ohne gymnasiale Oberstufe hat die Montessori-Schule bereits nach der ersten Zählung 42 Anmeldungen. Ob die Marie-Curie-Schule, bislang 24 Erstwünsche, die Grenze von 40 Schülern noch erreicht, hängt ebenfalls von Zuweisungen ab. Die, so heißt es aus der Verwaltung, werden erst Ende März feststehen. Eine weitere Tendenz: Die Schnellläuferklassen werden in Potsdam deutlich übernachgefragt. jab
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