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Landeshauptstadt: „Es können auch mal neun Zwerge sein“

Weihnachtsmärkte setzen auf Märchenhaftes in der City und in den Bahnhofspassagen

Stand:

„Kommt“, sagte der Weihnachtsmann gestern gegen 15 Uhr zu der neugierigen kleinen Rasselbande, die auf ihn gewartet hatte, „wir eröffnen jetzt gemeinsam den Weihnachtsmarkt!“ Nach einigem Sträuben – es waren wohl nicht alle superartig gewesen – fanden sich genug Lütte und gemeinsam mit der Mama ging es von der Brandenburger Straße zum Luisenplatz. Oberbürgermeister Jann Jakobs war dazu eigens mit der Kutsche angereist und fand, dass der City-Weihnachtsmarkt viel schöner geworden sei als im Vorjahr

. Erst einmal aber speiste er die Stollenhungrigen, die sich vor der Bühne versammelt hatten und darauf warteten, dass die Fünf-Meter-Stolle von Bäckermeister Schröter angeschnitten wird. 30 Kilo brachte die auf die Wage und war in Minutenschnelle vergriffen. Seit mindestens zehn Jahren bäckt die Bäckerei Ecke Dortustraße – finanziell unterstützt von der Innenstadt-AG der Händler – einen solchen kostenlosen Eröffnungsstollen.

Beim Verteilen des Weihnachtsgebäcks fassten übrigens auch ein König und eine Prinzessin mit zu. Sie gehören zur Veranstaltungs-GmbH von Peter Venzmer aus Stralsund, die nicht nur Piraten auf Schatzsuche schickt, sondern auch Märchen lebendig werden lässt. Jeweils 17 Uhr wird an den Wochenenden ein Märchen auf der Bühne gespielt. In der Woche gibt es Mit-Mach-Märchen, bei denen auch die sieben Zwerge aus der Zuschauermenge rekrutiert werden. Sei Interesse vorhanden, könnten es ruhig auch mal neun Zwerge sein, meint Venzmer lachend.

Für diese Aktion hat der Veranstalter, COEX-Chef Eberhard Heieck, tief in die Tasche gegriffen. 30 000 Euro koste ihn der Spaß, sagte er bei der Eröffnung.

Außerdem gibt es Musik, Gaukelei, Feuershows und am Wochenende ist ab 13 Uhr der Weihnachtsmann unterwegs. Das Geld muss durch die Mieten für 138 Stände erwirtschaftet werden. Sie sind wieder entlang der Brandenburger Straße und auf dem Luisenplatz aufgebaut und es geht diesmal recht international zu. Es wird Schmuck und Kunsthandwerk aus Polen, Guatemala, Portugal, Indonesien und Südafrika angeboten. Der prächtige Weihnachtsbaum kommt jedoch aus der Nähe, aus Kleinmachnow. Vor der Kirche Peter und Paul wird diesmal keiner stehen, denn das Baugerüst wurde als übergroße Kerze gestaltet. Auch Karstadt hat sich etwas Besonderes ausgedacht und vier Stände vor seiner Tür mit überdimensionalen Weihnachtskugeln bestückt. Dazu leuchten 25 000 große und kleine Glühbirnen. Dass allerdings der prompt zur Eröffnung einsetzende Regen sich schnell in Schnee verwandeln würde, wie der Oberbürgermeister behauptete, war dann leider doch nur ein Märchen.

* * *

Mit einem echt winterlichen Märchen kam Jakobs dagegen gestern Vormittag in die Bahnhofspassagen. Kindern aus Kitas in Potsdam, Beelitz und Langerwisch erzählte er vom Wichtelmann Heinz, der mit den Tieren des Waldes eine Feier für den Weihnachtsmann vorbereitet.

Erprobt durch Vorlesen in der eigenen Familie, hatte er die Kinder schnell auf seiner Seite.

Und weil natürlich alle brav waren, gab es auch noch Süßigkeiten, ehe das Kaspertheater Wunderhorn aus Berlin in Aktion trat und Kasper einen gestohlenen Weihnachtsbaum wieder beschaffen musste.

Die Bahnhofspassagen sind ebenfalls vorweihnachtlich geschmückt, 20 Stände bieten von Schmuck bis Holzspielzeug allerlei an und es wird zu täglichem Programm Montag und Donnerstag für die Kinder, Dienstagnachmittag für Senioren und Sonnabend für die ganze Familie eingeladen. Am 8. Dezember, 18 Uhr, spielen die Puhdys auf und am 17. Dezember hat sich Heintje angesagt.

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