PNN-INTERVIEW: „Es wurde augenblicklich nachalarmiert“
Ronny Neupert, Einsatzleiter von der Potsdamer Berufsfeuerwehr, über den Brand in Groß Glienicke
Stand:
Herr Neuperd, wie oft kommt es in Potsdam zu solchen Großbränden und ist die Feuerwehr dafür gerüstet?
Solche Großbrände gibt es bei uns ein- bis zweimal im Jahr, natürlich sind wir dafür gerüstet. Das bindet dann einen Großteil der Ressourcen, neben der Berufsfeuerwehr sind dann auch die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren stark gefordert.
Augenzeugen haben uns erzählt, dass die Feuerwehr anfangs unterbesetzt war und das Übergreifen der Flammen nicht verhindern konnte. Hätte man das früher als Großbrand erkennen können?
Der erste Notruf, der die Regionalleitstelle Nordwest in Potsdam erreichte, meldete einen Gebäudebrand in einem Einfamilienhaus. Daraufhin wurden zwei Löschzüge mit 40 Mann aus Potsdam und dem Ortsteil Groß Glienicke in Marsch gesetzt. Erst bei der Ankunft der ersten Kräfte zeigte sich, dass es sich nicht nur um ein Haus handelte, sondern bereits der Dachstuhl eines Nachbarhauses in Flammen stand. Es wurde augenblicklich nachalarmiert. Dass wir Kräfte aus Dallgow-Döberitz hinzugezogen haben, hatte den Grund, dass wir für den Fall weiterer Einsätze in Potsdam Reserven vorhalten wollten. Das ist eine übliche Verfahrensweise.
Sind Holzhäuser – wie in diesem Fall betroffen – schlechter vor Bränden geschützt als Massivhäuser aus Stein?
Sicher sind Holzhäuser aus einem brennbaren Material errichtet. Wenn man die Brandschutzvorschriften und die Abstände gemäß Bauordnung zu Nachbargebäuden und brandgefährlichen Anlagen wie Feuerstellen einhält, sind sie prinzipiell nicht schlechter vor Bränden geschützt als Massivhäuser aus Stein.
Ronny Neupert von der Potsdamer Berufsfeuerwehr war bei dem Großbrand am Sonntag einer der beiden Einsatzleiter. Das Kurzinterview führte Henry Klix.
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