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ATLAS: Eskalation meiden

Jetzt sind ausgezeichnete Fähigkeiten im Krisenmanagement gefragt: Zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte Leistikowstraße am Mittwoch wird es Proteste geben. Der Gedenkstättenverein und die Zeitzeugeninitiative haben zu einer Menschenkette aufgerufen, die nicht nur an die Opfer des einstigen Terrors erinnern soll.

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Jetzt sind ausgezeichnete Fähigkeiten im Krisenmanagement gefragt: Zur Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte Leistikowstraße am Mittwoch wird es Proteste geben. Der Gedenkstättenverein und die Zeitzeugeninitiative haben zu einer Menschenkette aufgerufen, die nicht nur an die Opfer des einstigen Terrors erinnern soll. Die Menschen wollen auch beieinander stehen, um ihren „stillen Protest“ gegen die Ausstellung auszudrücken. Dies ist ihr gutes Recht. Doch welches Licht wirft dies auf die Ausstellung, auf die Akteure beiderseits, auf die Politik, der es nicht einmal gelungen ist, soweit zu versöhnen, dass es an diesem Mittwoch zwar Missbilligung gibt, aber keinen offenen Protest? Es ist kein Geheimnis, dass der Konflikt schon seit Jahren schwelt, sich immer wieder zuspitzt, der Umgang der Parteien miteinander sehr schwierig geworden ist. Auch am Willen zum Kompromiss schien es oftmals zu mangeln – auf beiden Seiten. Anders gesagt: Ein schneller Frieden ist ausgeschlossen. Nun gilt es, am Mittwoch weitere Eskalationen zu vermeiden. Sie würden allen Beteiligten, aber am meisten dem Zweck der Gedenkstätte schaden. Auf lange Sicht müssen neue Wege gefunden werden, zur Ausstellung und Arbeit der Gedenkstätte einen Konsens zu finden.

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