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Landeshauptstadt: Espengrund: Konzert durch Stadt verboten?

Babelsberg - Bunte Ballons steigen in die Höhe, ziehen an einer Reihe von Fenstern vorbei. Auf dem Glas kleben Buchstaben: „Das Espengrund bleibt!

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Babelsberg - Bunte Ballons steigen in die Höhe, ziehen an einer Reihe von Fenstern vorbei. Auf dem Glas kleben Buchstaben: „Das Espengrund bleibt!“ steht dort. „Wir senden diese Ballons als eine Art Flaschenpost und hoffen auf positive Nachrichten“, spricht Schulleiter Jörg Prenzlow in das Mikro auf der kleinen Bühne, die an diesem Sonnabend im Schulhof des Espengrund-Gymnasiums in Babelsberg steht. Nicht ohne Grund: Schüler, Eltern und Lehrer feiern das Hof- und Herbstfest, auch wenn die Schließung der Schule droht. Das Schulverwaltungsamt strebt das Ende des Standorts im Jahr 2007 an. „Es gibt zur Zeit keine neue Entwicklung“, sagt Direktor Prenzlow. „Wir warten auf die Stellungnahme der Schulkonferenz im Oktober. Aber heute feiern wir.“ Dass die 560 Schüler in ihrem Gymnasium bleiben wollen, zeigen sie schon durch ihr Kommen: Rund 400 Leute sind gegen 11 Uhr bereits anwesend. Gegenüber des Kuchen-Stands steht ein Tombola-Zelt, an anderen Tischen präsentieren sich Kurse und Klassen, daneben treten Schülergruppen auf. Dann kommt Schulleiter Jörg Prenzlow noch einmal auf die Bühne. „Eigentlich sollte jetzt das Jugendsinfonieorchester Potsdam hier auftreten, ein paar unserer Schüler sind ja dort mit dabei“, sagt er. Ärgerlich fährt Prenzlow fort: „Doch der Auftritt wurde verboten, das ist Ausdruck der Politik in dieser Stadt!“ Erst zwei Tage vor dem Fest habe die Schule von der Absage erfahren: „Und dabei geht es heute gar nicht um Protest.“ Ein paar Meter weiter steht Janine Mielke aus der 10. Klasse. „Wenn die Schließung für 2007 beschlossen wird, müsste ich mir nächstes Jahr eine andere Schule suchen – und eigentlich hat diese Schule viel erreicht“, meint Janine und erinnert beispielsweise an die 1997 gegründete Peng-Schüleraktiengesellschaft, die 2001 den Innovationspreis erhielt. Janine: „Man hat das Gefühl, dass dies alles totgeschwiegen wird.“ Henri Kramer

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