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Landeshauptstadt: Espengrund-Schule wird zum Parteienthema

Zwei getrennte Diskussionsrunden zur Erhaltung des Gymnasiums geplant

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Zwei getrennte Diskussionsrunden zur Erhaltung des Gymnasiums geplant Von Kay Grimmer Babelsberg. Abstimmungsschwierigkeiten, Parteienzwist, Faktenleere. Die Gerüchte um eine mögliche Schließung des Espengrund-Gymnasiums (PNN berichteten) lassen nun die Parteien aktiv werden. Wie es scheint, auch gegeneinander. Innerhalb von nur wenigen Tagen wird es zwei „überparteiliche Diskussionsrunden“ geben, eine initiiert vom CDU-Stadtverordneten Steeven Bretz am kommenden Montag, 15. September, im Hotel Griebnitzsee, die andere nur wenige Tage später, am Montag, 22. September, von Monika Keilholz (SPD). Diesen Termin habe sich auch die Bildungsbeigeordnete Gabriele Fischer vorgemerkt, so Keilholz. Doch bisher habe es von der Schule kein Signal gegeben, das Treffen wahrzunehmen. Der kommissarische Schulleiter Jörg Prenzlow aber wusste laut eigener Aussage nur von der Diskussionsrunde, die Bretz einberufen will. „Wir nutzen jedoch jeden Strohhalm, der uns geboten wird“, so Prenzlow, der aber bedauert, dass eine gemeinsame Runde nicht möglich ist. Die PDS hingegen wolle auf „Aktionismus“ verzichten, so die Fraktions-Geschäftsführerin, Sigrid Müller, sich aber nicht aus der Diskussion heraushalten. „Wir wollen Sachlichkeit hereinbringen.“ Von der Verwaltung selbst war nichts zu erfahren, das Schulverwaltungsamt ließ über Sprecherin Regina Thielemann verlautbaren, dass man prüfe, wie mit reduzierten Schülerzahlen umgegangen werden könne. „Dabei werden wir mit den Betroffenen sprechen, es wird keine Entscheidung über die Köpfe hinweg geben“, so Thielemann. Und noch kennt kaum einer die Vorschläge. Laut Keilholz existieren nur drei lose Blätter mit zehn Bemerkungen, die sogenannten „Denkmodelle“ des Schulverwaltungsamtes. Dass die Schule zur Disposition stehen könnte, sei hingegen schon seit längerem bekannt, sagt Sigrid Müller. Im Kommentar des aktuellen Schulentwicklungsplans 1999 - 2005, der allen zugänglich ist, gilt das Espengrund-Gymnasium als ein „möglicherweise aufzugebender Standort“. Dass Lehrer, Eltern und Schüler aufgeregt sind, könne sie verstehen, so Müller. „Aber das Herangehen einiger Stadtpolitiker ist denkbar ungeeignet, um eine sachliche Lösung zu finden.“ Da stecke Wahlkampf dahinter. Sie wünsche sich eine gemeinsame Vorgehensweise von Bildungsausschuss und Verwaltung. „Dort müssen die Karten offen gelegt werden., damit man Klarheit bekommt und Lösungen finden kann.“ Die CDU fordert, das Gymnasium für den Bereich Babelsberg und Zentrum-Ost zu erhalten. „Ein ausgewogenes Verhältnis“, wolle man, so Bretz. Das bestehe aus mindestens einer Gesamtschule und einem Gymnasium. Derzeit existieren im Gebiet aber zwei Gesamtschulen mit gymnasialer Oberstufe und ein Gymnasium. Die SPD-Stadtverordnete Keilholz will nicht, dass deshalb Schulen gegeneinander ausgespielt werden. „Die Lösung kann nicht sein, das Espengrund-Gymnasium bleibt, dafür schließt aber eine Gesamtschule.“ Vielmehr müsse man versuchen, ob mit einer Verringerung der Schüleranzahl oder Klassenzügigkeit alle Schulen gesichert werden könnten. „Für Babelsberg ist dieses Gymnasium wichtig“, sagte Keilholz, die selbst ein Kind auf der Schule hat. Außerdem sei die Schule Partner des Lindenparks, dessen Vorsitzende Keilholz ist. „Ich habe also genug persönliche Interessen, für den Erhalt Lösungen mitzusuchen“, reagiert sie auf den Vorwurf, Parteipolitik zu betreiben.

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