Landeshauptstadt: EWP erwägt Erhöhung der Strompreise
Den Kunden der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam (EWP) droht eine Erhöhung der Strompreise. In einem Schreiben von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) an die Fraktionen im Stadtparlament heißt es, der EWP-Aufsichtsrat habe sich bereits entschieden, ab 1.
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Den Kunden der Stadtwerke-Tochter Energie und Wasser Potsdam (EWP) droht eine Erhöhung der Strompreise. In einem Schreiben von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) an die Fraktionen im Stadtparlament heißt es, der EWP-Aufsichtsrat habe sich bereits entschieden, ab 1. Februar 2012 den Stromnettopreis um 0,628 Cent pro Kilowattstunde zu erhöhen. „Die Mehrbelastung für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 24OO Kilowattstunden beträgt im Jahr 18 Euro“, heißt es in dem Papier, das den PNN vorliegt. Für alle Kunden der EWP bedeute dies eine Mehrbelastung von 1,6 Millionen Euro, so Jakobs, zugleich Aufsichtsratschef der EWP.
Die Strompreiserhöhung begründet sich laut Jakobs mit einer neuen „Sonderkundenumlage“ der Bundesnetzagentur, die bundesweit eine Befreiung der energieintensiven Industrieunternehmen von Netzgebühren vorsehe: „Die Kosten hierfür sollen gemäß der Gesetzsystematik von allen Endverbrauchern und damit vor allem durch Haushaltskunden getragen werden.“ Die von den Netzbetreibern veröffentlichte Höhe der Umlage übertreffe „alle Erwartungen der Stromwirtschaft“. Auch der Verband kommunaler Unternehmen e. V. habe sich bereits gegen die „einseitige Belastung“ der Privathaushalte und des Mittelstandes ausgesprochen.
Die EWP konnte gestern Abend noch keine offizielle Stellungnahme abgeben. Wie es gegenüber den PNN hieß, hätten sich kurzfristig die Pläne der Bundesnetzagentur zu der Umlage verändert – nun müsse gerechnet werden, ob wirklich erhöht werden müsse.
Laut dem Internet-Vergleichsportal Verivox werden aktuell für 2400 Kilowattstunden – das ist etwa der Verbrauch für einen Zwei-Personen-Haushalt – beim günstigsten Tarif der EWP, dem Family-Tarif, 626,79 Euro pro Jahr fällig. Der günstigste Fremdtarif für 2400 Kilowattstunden liegt laut Verivox bei 479,25 Euro, allerdings sind dabei einmalige Bonuszahlungen einbegriffen. Ohne diese kommt der günstigste Anbieter auf 574 Euro. HK
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