Landeshauptstadt: EWP lässt Areal neu bewerten
Harder braucht für „Spartacus“-Zentrum bis zu 150 000 Euro pro Jahr Förderung
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Teltower Vorstadt - Der Aufsichtsrat der Energie und Wasser GmbH (EWP) hat das geplante Jugendkulturprojekt „FreiLand“ nicht bestätigt. Nach PNN-Informationen haben die EWP-Aufsichtsratsmitglieder gestern beschlossen, das Grundstück der ehemaligen Wasserwirtschaft an der Friedrich-Engels-Straße neu bewerten zu lassen. Dort will Dirk Harder ein Jugendzentrum mit dem Jugendclub S13 sowie dem Verein Spartacus eröffnen. Bereits am Donnerstag präsentierte Harder, der für das geplante Zentrum eine eigene gemeinnützige GmbH gegründet hat, das Projekt gemeinsam mit Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg (PNN berichteten).
Mit der EWP-Aufsichtsratsentscheidung scheint eine einfache „Grundstücksüberlassung“ vom Tisch. Die hatte die Stadt gestern in Aussicht gestellt. So haben sich offenbar die Vertreter der privatwirtschaftlichen Eon Edis AG durchgesetzt, die an der EWP zu 35 Prozent beteiligt ist. Die restlichen 65 Prozent werden durch die Stadtwerke gehalten. „Eon Edis will Geld für das Gelände“, heißt es aus gut informierten Kreisen. Das Grundstück stand bereits seit einem Jahr vergeblich zum Verkauf. Der Preis lag laut PNN- Informationen im Millionenbereich.
Scharfenberg, der die Idee, das Jugendprojekt auf dem EWP-Gelände anzusiedeln, für sich reklamiert, sah die Aufsichtsratsentscheidung positiv: „Der erste Schritt ist gemacht.“ Projektentwickler Harder erklärte, er sei von Mitgliedern des Stadtwerke-Aufsichtsrats und des Vorstands angesprochen worden, ein Konzept für das Areal auszuarbeiten. Mit einem vierköpfigen Projektteam erstellte er eine inhaltliche Konzeption, „die auf den Plänen für das ehemalige Gaswerk in der Glasmeisterstraße fußte“, sagte Harder. Finanziert werden soll das Projekt durch eine Mischfinanzierung aus Eigenmitteln durch Mieteinnahmen und städtischen Geldern. „Wir brauchen die jährliche Förderung eines guten Jugendclubs“, so Harder. Das sind derzeit zwischen 100 000 und 150 000 Euro. „Die wird es von der Stadt aber nicht zusätzlich geben“, erklärte Wolfgang Hadlich, Leiter des Oberbürgermeisterbüros und Kopf einer Arbeitsgruppe, die nach möglichen Standorten für alternative Jugendarbeit suchen soll. Hadlich bedauerte die „verfrühte“ Veröffentlichung der Pläne durch Scharfenberg. „Lieber hätte man die Prüfung dieser Variante abwarten sollen“. So müsse abgeklärt werden, welche Kosten das Projekt verursacht. Außerdem dürfe bei den Angeboten keine Konkurrenz zu den ebenfalls geförderten Einrichtungen Waschhaus und Lindenpark aufgemacht werden, so Hadlich. Kay Grimmer
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