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Landeshauptstadt: EWP setzt auf Windkraft

Verhandlungen mit EonEdis über Beteiligung

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Die Energie und Wasser Potsdam (EWP) will sich künftig stärker auf Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien konzentrieren. Das städtische Unternehmen wolle sich an Windparks in Brandenburg beteiligen, kündigte EWP-Interimsgeschäftsführer Wilfried Böhme am Mittwochabend bei einer Diskussionsveranstaltung der Linken in der Fachhochschule am Alten Markt an.

Angestrebt werde eine Beteiligung an Windkraftanlagen des Stromkonzerns EonEdis, sagte Böhme. Entsprechende Verhandlungen liefen bereits. EonEdis hält bekanntlich 35 Prozent der Anteile am kommunalen Energieversorger EWP. Böhme nannte erstmals öffentlich Details des neuen Energiekonzepts. Zum weiteren Ausbau der Stromerzeugung gibt es danach zwei Optionen: Entweder wird das Heizkraftwerk Süd, das mit Kraft- Wärme-Kopplung arbeitet, um einen dritten Block ergänzt. Oder das Unternehmen entscheidet sich für den Weg der dezentralen Versorgung und errichtet mehrere, mit Biogas betriebene Blockheizkraftwerke mit einer Leistung von je zwei Megawatt, die die Energieerzeugung in den Heizkraftwerken Süd und Nord ergänzen. Letztere haben zusammen eine Leistung von 320 Megawatt.

Zusätzlich zu den Blockheizkraftwerken will die EWP neben dem Heizwerk Süd ein sogenanntes Holzhackschnitzel-Kraftwerk bauen, das Wärme aus der Verbrennung von Holzabfällen gewinnt. Diese fallen laut Böhme in der Potsdamer Forstwirtschaft in so großer Zahl an, dass sich die Investition von zehn Millionen Euro lohnen würde. 10 000 Tonnen Kohlendioxid könnten damit pro Jahr eingespart werden und man würde einen nennenswerten Beitrag zur Erfüllung des Klimakonzepts der Stadt leisten. Bekanntlich will Potsdam die Kohlendioxid-Emissionen bis 2020 um 190 000 Tonnen jährlich senken. Dazu könnte auch der Bau von Tiefenspeichern beitragen. Deren Prinzip ist ökologisch, weil die Heizkraftwerke im Sommer ihre Leistung nicht herunterfahren müssten, sondern die anfallende Wärme in 380 bis 450 Metern Tiefe gespeichert würde und im Winter wieder nach oben gepumpt und genutzt werden könnte.

Während Strom- und Gaspreise zunächst stabil bleiben, wird der Wasserpreis im kommenden Jahr gemäß dem Stadtverordnetenbeschluss erhöht. Böhme zeigte sich aber zuversichtlich, dass eine weitere Anhebung in den Jahren 2013 und 2014 nicht nötig ist. pee

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