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ATLAS: Exklusiv

Die Verwendung städtischer Gelder kann man durchaus hinterfragen – als Lokalpolitiker sollte man das sogar. Nun hat Potsdams Linken-Chef Sascha Krämer – frisch im Amt bestätigt – ein Auge auf den Medienkongress „M100“ geworfen.

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Die Verwendung städtischer Gelder kann man durchaus hinterfragen – als Lokalpolitiker sollte man das sogar. Nun hat Potsdams Linken-Chef Sascha Krämer – frisch im Amt bestätigt – ein Auge auf den Medienkongress „M100“ geworfen. Mit 80 000 Euro fördert die Stadtkasse das jährliche Treffen in der Orangerie. Auf dem Kongress treffen sich in Krämers Augen „Vertreter der konservativen Medien aus dem In- und Ausland und feiern ungehemmt“. Das ist vor allem: Polemik. So finden sich schon unter den „M100“-Preisträgern der vergangenen Jahre der als „stehender Mann“ bekannt gewordene Erdem Gündüz, der still gegen die repressive Politik des türkischen Präsidenten Erdogan protestierte, oder die ukrainischen Aktivistengruppe „YanukovychLeaks“ – also Menschen, die sich nachweislich mit dem Establishment ihrer Länder angelegt haben und dabei hohe persönliche Risiken eingegangen sind. Alles andere als konservativ also. Krämers Kritik geht am eigentlichen Punkt vorbei: Bisher haben die Potsdamer von dem Treffen nicht viel mehr als von Branchenkongressen, die nicht gefördert werden. Würde sich das Medientreffen für Besucher zur Stadt hin öffnen, wäre der Nutzen für normale Potsdamer deutlich größer. Sonst bleibt der Eindruck eines exklusiven Zirkels auf Stadtkosten.

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